"Ich kann schon Skat spielen und weiß, wie man reizt", sagte der 44-Jährige, der vor 20 Jahren mit Blessin gemeinsam durch die Regionalliga Süd zog und sich bestens mit seinem Teamkollegen verstand. Im Nordduell der Aufsteiger am Millerntor am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) werden sich beide Liga-Neulinge aber gegenseitig keine Punkte gönnen. Es steht enorm viel auf dem Spiel.
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"Wir wissen, dass es ein besonderes Spiel ist. Die Jungs können auch die Tabelle lesen. Jeder kann sehen, um was es geht", sagte Rapp. "Es wird kein schönes Spiel, es wird ein Kampf auf Biegen und Brechen", meinte Blessin: "Es geht um die nackten Punkte - und die wollen wir haben." Schon früh in der Saison zeichnet sich ab, dass den direkten Duellen der Kellerkinder aufgrund ihrer insgesamt wenigen Punkte eine besondere Bedeutung zukommen könnte.
Kampf um "nackte Punkte" - mit Blur?
Der Tabellenvorletzte Holstein hat vor dem Start des zwölften Spieltags mit aktuell fünf Zählern drei Punkte weniger als St. Pauli, das den Relegationsplatz 16 belegt, vor eigenem Publikum aber noch immer sieglos auf das erste Tor wartet. "Das nervt brutal", sagte Blessin: "Wenn man die Torhymne nicht hört und immer darauf angesprochen wird, dann tut es natürlich schon weh."

Die Chance, dass erstmals seit seinem Amtsantritt der legendäre Song 2 von Blur gespielt wird, steht nicht schlecht. Die Gäste von der Förde kommen mit keinem besonders großen Selbstvertrauen, die 0:3-Niederlage gegen Mainz 05 vom vergangenen Sonntag drückte spürbar auf die Stimmung. Rapp gab sich allerdings zuversichtlich, an der Elbe wieder ein anderes Gesicht seiner Mannschaft zu sehen.
"Wir halten zusammen. Das haben wir in der Vergangenheit bewiesen, deshalb sind wir aufgestiegen, so nehme ich die Mannschaft wahr", sagte der gebürtige Pforzheimer Rapp, der versuchen wird, seinen früheren Teamkollegen Blessin auch taktisch zu übertrumpfen. Ein Überreizen könnte aber, wie beim Skat, teuer werden.
Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:
St. Pauli: Vasilj - Wahl, Smith, Nemeth - Saliakas, Irvine, Boukhalfa, Treu - Guilavogui, J. Eggestein, Afolayan
Kiel: Weiner - Ivezic, Erras, Geschwill - Knudsen - T. Becker, Holtby, Remberg, Puchacz - Harres, Skrzybski
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)