"Großartige Zeiten": Trapp beendet sein "Herzenskapitel" bei Eintracht Frankfurt

Kevin Trapp
Kevin TrappČTK / imago sportfotodienst / Frank Hoermann/SVEN SIMON
Der frühere Nationaltorhüter Kevin Trapp wechselt erneut von Frankfurt nach Paris. Als Nachfolger soll Michael Zetterer aus Bremen kommen.

Die 266 Worte triefen vor Pathos. "Ich war, bin und bleibe Adler", richtete Kevin Trapp zum Abschied aus. Er "liebe Frankfurt und jeden Winkel in diesem Verein". Die Eintracht sei sein Klub: "Ich bin und bleibe einer von euch." Doch aller Zuneigung zum Trotz ist nun fix, was sich seit Tagen angedeutet hat: Der Ex-Kapitän verlässt den Fußball-Bundesligisten und schließt sich dem französischen Erstliga-Aufsteiger Paris FC an.

"Wir haben Kapitel geschrieben, die uns immer verbinden. Ein Herzenskapitel. Trotzdem gehe ich. Weil ich den perfekten Moment gefunden habe, noch einmal etwas Neues zu wagen, etwas, das mich reizt und herausfordert", sagte der Ex-Nationaltorhüter, der als Spielführer beim Champions-League-Starter durch Nationalspieler Robin Koch ersetzt wurde: "Ich freue mich auf ein neues Kapitel, bin aber gleichzeitig traurig, der Eintracht endgültig ade sagen zu müssen."

Zweiter Paris-Aufenthalt für Trapp

Trapp zieht es zum zweiten Mal in die französische Hauptstadt. 2015 war er von der Eintracht zu Paris Saint-Germain gewechselt, 2018 kehrte der gebürtige Saarländer an den Main zurück und gewann mit der SGE 2022 die Europa League. Bei den Hessen besaß Trapp noch einen Vertrag bis 2026, eine Million Euro soll die Eintracht als Ablöse kassieren. Am Geld mangelt des den Parisern nicht, der Klub ist im Besitz des reichsten Franzosen Bernard Arnault.

Seine Wohnung in der Stadt der Liebe hat Trapp nie aufgegeben. Der 35-Jährige reiste in der Vergangenheit immer wieder nach Paris, um dort freie Tage mit seiner Verlobten Izabel Goulart zu verbringen. "Die Liebe zu dieser Stadt ist mir geblieben. Aus ihr habe ich nie ein Geheimnis gemacht", sagte Trapp: "Ich vereine wunderbare Dinge aus Frankfurt und Paris in mir."

Seit Wochen wurde darüber spekuliert, ob sich Trapp dem bevorstehenden Kampf um den Stammplatz zwischen den Pfosten stellen will. Herausforderer Kauã Santos (22), der den verletzten Trapp in der vergangenen Saison lange ersetzt hatte, arbeitet nach einem Kreuzbandriss an seinem Comeback. Dass dem Brasilianer bei der Eintracht die Zukunft gehört, ist längst ein offenes Geheimnis.

Zetterer ersetzt Trapp

Ersatz für Trapp ist bereits gefunden. Der Transfer von Michael Zetterer vom Ligarivalen Werder Bremen für fünf Millionen Euro ist perfekt, was wohl zu einer kuriosen Situation führen wird: Zetterer dürfte beim Ligastart am Samstag (15.30 Uhr/Sky) ausgerechnet gegen Werder zwischen den Pfosten stehen.

Frankfurt sei "bei Kauã Santos und dem gesamten Torhüterteam in besten Händen", ließ Trapp bei seinem Abgang wissen: "Er ist ein großartiger Kerl, ein herausragender Torwart. Ich muss kein schlechtes Gewissen haben, im Gegenteil. Mit ihm ist die Eintracht bestens aufgestellt. Für uns alle brechen neue Zeiten an. Ich bin sicher: großartige Zeiten."