FC Bayern setzt "klares Statement": Díaz weiß, "wo das Tor steht"

Die Erwartungen beim FC Bayern an Luis Díaz sind gewaltig
Die Erwartungen beim FC Bayern an Luis Díaz sind gewaltigLuis ROBAYO / AFP
Die Bayern-Bosse platzten fast vor Stolz, als sie zusammen mit Luis Díaz das rote Trikot mit der Zahl 2029 strahlend in die Kamera hielten. Nach einem wochenlangen Poker machte der FC Bayern am Mittwoch endlich seinen ersten Wunschtransfer des Sommers für die Offensive perfekt. Nick Woltemade soll noch folgen.

Der 28 Jahre alte Kolumbianer Díaz kommt für eine kolportierte Fixsumme von 67,5 Millionen Euro vom FC Liverpool zum deutschen Fußball-Rekordmeister, wo er einen Vertrag bis 2029 und die Rückennummer 14 erhält. Mit Boni kann die Ablöse auf bis zu 75 Millionen Euro steigen.

"Wir haben jetzt ein klares Statement gesetzt", sagte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen bei der Eröffnung einer Sonderausstellung "20 Jahre Allianz Arena". In Luis Díaz habe der FC Bayern einen der "besten Linksaußen der Premier League" verpflichtet. Díaz sei "eine echte Spielerpersönlichkeit, die Bundesliga kann sich freuen auf einen echten Top-Linksaußen".

Eberl in Ekstaste: "Außergewöhnlicher Spieler"

Sportvorstand Max Eberl sieht in Díaz einen "außergewöhnlichen Spieler" mit "enormer Qualität, tollen Fähigkeiten und einer großen Verlässlichkeit. Er wird unserer Mannschaft sofort weiterhelfen." Er habe, ergänzte Sportdirektor Christoph Freund, "genau das Profil, das wir gesucht haben. Ganz wichtig: Er weiß, wo das Tor steht."

Die Erwartungen sind riesig. In München soll der Angreifer, der auch in der Sturmmitte spielen kann, den nach den Abgängen von Thomas Müller (MLS), Leroy Sané (Galatasaray) und Mathys Tel (Tottenham Hotspur) ausgedünnten Angriff stärken und die Bayern vor allem in der Champions League wieder ganz nach oben führen.

"Alle Titel zu gewinnen, die möglich sind"

Er sei "sehr glücklich", sagte Díaz, als ihn die Münchner in den Sozialen Medien mit einem typischen kolumbianischen Sombrero Vueltia auf dem Kopf vorstellten. Der Wechsel bedeute ihm "sehr viel", zumal der FC Bayern "einer der größten Klubs der Welt" sei. Er wolle mit seiner Art und Persönlichkeit "helfen, alle Titel zu gewinnen, die möglich sind".

Díaz ist der drittteuerste Spieler der Klubgeschichte nach Harry Kane (95 Millionen Euro/Tottenham Hotspur) und Lucas Hernández (80 Millionen/Atlético Madrid). Er hat für Liverpool in 148 Spielen 41 Tore erzielt. Nach Adolfo Valencia und James Rodríguez ist er der dritte Kolumbianer beim FC Bayern. Er wolle deren "Weg fortsetzen", sagte er.

Stolz waren die Bayern-Verantwortlichen auch, dass der Transfer überhaupt geklappt hat. "Die Verhandlungen mit dem FC Liverpool waren eine großartige Leistung, zusammen mit Jan Dreesen und Christoph Freund, es hat extrem viel Spaß gemacht", betonte Eberl, nachdem gerade er immer wieder in die Kritik geraten war.

Folgt nun auch Woltemade?

Neben Díaz sind die Bayern weiterhin auch heiß auf den Stuttgarter Woltemade. Doch die Vorstellungen der Klubs liegen weiter meilenweit auseinander. Dreesen bestätigte, dass es derzeit keine Gespräche zwischen den Klubs gebe. Beide Vereine sind zwar an einer schnellen Lösung interessiert, um die Vorbereitung auf die neue Saison nicht zu überlagern, doch eine Einigung ist aktuell eher unwahrscheinlich.

Die Münchner hatten zuletzt ihr Angebot auf 50 Millionen plus Boni erhöht, der VfB will aber angeblich erst bei 65 Millionen überhaupt mit den Verhandlungen beginnen. "Nick wird mit sehr, sehr großer Wahrscheinlichkeit auch zu unserem Kader in dieser Saison gehören", hatte Sportvorstand Fabian Wohlgemuth in dieser Woche erklärt.

Immerhin haben die Bayern schon einmal Wunschspieler Díaz. Der dürfte schon am Samstag (15.30 Uhr) im Test gegen Olympique Lyon seine Premiere feiern.