Bayern vor "Zwischenspiel" gegen Bochum: Kaffee mit Kimmich

Der FC Bayern schwimmt auf einer Erfolgswelle
Der FC Bayern schwimmt auf einer ErfolgswelleSEBASTIAN WIDMANN/GETTY IMAGES EUROPE/Getty Images via AFP
Rekordmeister Bayern München regelt inmitten wichtiger Wochen die Personalie Joshua Kimmich. Ein Erfolg – auch für Sportvorstand Max Eberl.

Uli Hoeneß ließ sich bei der letzten Pokerrunde um Joshua Kimmich nicht in die Karten schauen. "Wir haben nur Kaffee getrunken", flunkerte der mächtige Klubpatron nach dem Bosse-Gipfel zur Frage, ob mit dem Mittelfeldchef nun doch eine Einigung erzielt werden könnte. Das soll tatsächlich gelungen sein, verschiedene Medien berichten übereinstimmend von einer Vertragsverlängerung bis 2029.

Als Sportdirektor Christoph Freund vor dem Heimspiel gegen den VfL Bochum (Samstag, 15:30 Uhr/Flashscore-Audioreportage) vor die Presse trat, wollte er dies allerdings nicht bestätigen.

Er berichtete lediglich von einem "angenehmen" Treffen der sportlichen Leitung mit dem Aufsichtsrat um Hoeneß, Präsident Herbert Hainer und Karl-Heinz Rummenigge, und ja, "es wurde auch Kaffee getrunken", ergänzte der Österreicher schmunzelnd.

Kimmich bleibt in München
Kimmich bleibt in MünchenALEXANDER HASSENSTEIN/GETTY IMAGES EUROPE/Getty Images via AFP

Dass er und Sportvorstand Max Eberl sich mit den hohen Herren über Kimmich einig geworden sind, ließ er zwischen den Zeilen aber erahnen. "Zu Jo gibt es aktuell nichts zu verkünden. Wenn es etwas zu verkünden gibt, werden wir das machen", sagte er, ergänzte aber später vielsagend: "Das wird zeitnah passieren." Alle Parteien seien "im guten Austausch".

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Eberl gestärkt

Dass noch etwas schiefgeht, ist höchst unwahrscheinlich. Zumal Kimmich dem Vernehmen nach nie ernsthaft über einen Abschied nach zehn Jahren in München nachgedacht haben soll. Mit anderen Klubs wie dem zuletzt gehandelten Paris Saint-Germain wurde es nie konkreter. Und ums Geld – das betonten Kimmich wie Eberl erst am Mittwochabend – sei es beim Poker ja auch nie gegangen.

Bayern München: Die jüngsten Ergebnisse
Bayern München: Die jüngsten ErgebnisseFlashscore

Eher um die Zweifel von Hoeneß und Co., ob dem 30-Jährigen die Chefrolle auch nach der Ära Manuel Neuer/Thomas Müller anvertraut werden solle. Und für Kimmich um die sportliche Perspektive der Bayern von Trainer Vincent Kompany. Spätestens das überzeugende Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Dauerrivale Bayer Leverkusen dürfte letzte Zweifel beseitigt haben.

Hilfreich war zudem die Vorarbeit von Eberl und Freund, die der Reihe nach mit Neuer (bis 2026), Alphonso Davies und Jamal Musiala (beide bis 2030) verlängert hatten. Dass sich das Duo jetzt auch mit Kimmich durchgesetzt hat, stärkt ihre Position. Vor allem jene von Eberl, über den im berüchtigten Umfeld zuletzt leise Kritik aufgekommen war.

Eberl geht gestärkt aus den Verhandlungen hervor
Eberl geht gestärkt aus den Verhandlungen hervorSTUART FRANKLIN/GETTY IMAGES EUROPE/Getty Images via AFP

Freund nutzte die Gelegenheit am Freitag, um Kimmichs Vorzüge hervorzuheben. "Er geht als Vorbild voran", betonte er: "Jo versteckt sich nicht auf dem Platz, nicht in schwierigen Situationen und auch nicht außerhalb. Er ist ein sehr intelligenter junger Bursche, der sein Leben selbst in die Hand nimmt, selbst mit dem Verein spricht. Das ist außergewöhnlich."

Chance für Urbig

Und Kimmich brennt sicher auch auf Bochum, wenngleich Kompany Rotation ankündigte. Im Tor ist er nach dem Muskelfaserriss von Manuel Neuer dazu gezwungen, betonte aber, wie sehr er Ersatzmann Jonas Urbig vertraue. Selbst wenn es gegen den Tabellen-16. für den Winterzugang nicht nach Wunsch verlaufen sollte, werde er "keinen Stress" machen, versprach der Trainer.

Jonas Urbig gab am Mittwoch sein Debüt im Bayern-Trikot
Jonas Urbig gab am Mittwoch sein Debüt im Bayern-TrikotULRIK PEDERSEN/NurPhoto/NurPhoto via AFP

"Das Spiel dazwischen", zwischen den Königsklassen-Duellen mit Leverkusen, werde "eine Mentalitätsfrage", betonte Kompany. Bochum sei im Abstiegskampf, "es geht um dein Leben, deinen Job, den Verein und die Fans". Für die Bayern gelte daher: "Da musst du als großer Verein von Anfang an spielen wie ein großer Verein!"

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