Auf Mislintat-Knall folgt Kovac-Debüt: BVB zum Siegen verdammt

Die erste Woche als BVB-Coach sei "sehr intensiv" gewesen, berichtete Niko Kovac.
Die erste Woche als BVB-Coach sei "sehr intensiv" gewesen, berichtete Niko Kovac.ČTK / imago sportfotodienst / Dennis Ewert/RHR-FOTO
Der nächste große Knall ist gerade erst verhallt, da steht bei Borussia Dortmund bereits das mit Spannung erwartete Debüt von Neu-Trainer Niko Kovac an. Das Bundesliga-Spiel gegen den VfB Stuttgart ist wegweisend - auf mehreren Ebenen.

Dass es bei Borussia Dortmund gerade drunter und drüber geht, weiß Niko Kovac spätestens jetzt. Noch vor dem Debüt des neuen Trainers knallte es mal wieder in der Führungsetage, nach dem Ende des Machtkampfs mit der Freistellung des Technischen Direktors Sven Mislintat soll beim krisengeschüttelten BVB endlich Ruhe einkehren. Der Kovac-Premiere obliegt vor allem deshalb eine besondere Bedeutung.

Neuzugänge mit Chancen aufs Topspiel

Denn ein Sieg am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den VfB Stuttgart ist Pflicht, um sich in der Bundesliga weiter vorzuarbeiten. Eine Niederlage würde dagegen den nächsten herben Rückschlag im Kampf um die so wichtige Qualifikation um die Champions League bedeuten. Das weiß auch Kovac, der dafür den Schulterschluss mit den Anhängern sucht.

"Es geht darum, Spaß und Freude zu vermitteln. Wenn die Spieler es haben, werden es die Fans mitbekommen - und auch mitfeiern", sagte der Nachfolger von Nuri Sahin vor der Partie. Seine Spieler seien "positiver Dinge und können es kaum erwarten, die Punkte zu holen, die wir unbedingt brauchen". 

Dafür müsse seine Mannschaft "mental" bereit sein, forderte Kovac: "In erster Linie ist es wichtig, dass wir einen guten Geist auf den Platz bringen und eine Symbiose mit den Fans hinbekommen." Sein Motto? "Keep it simple", der BVB solle sich auf die einfachen Dinge fokussieren.

Die Neuzugänge Carney Chukwuemeka (21) und Daniel Svensson (22) könnten dabei bereits eine Option gegen die Schwaben sein, beide stehen nach guten Eindrücken im Kader.

Lähmender Machtkampf vorerst beendet?

Am Sonntag hatte Kovac sein erstes Training geleitet. Die erste Woche als BVB-Coach sei "sehr intensiv" gewesen, sagte der Kroate, der den Verein zumindest sportlich nicht mehr wirklich im Krisenmodus sieht. "Die letzten drei Spiele sieht man schon, dass die Tendenz nach oben geht". Nach den beiden Siegen unter Interimstrainer Mike Tullberg sei eine gewisse Lockerheit zurückgekehrt.

Unter Sahin gab es diese kaum. Der 36-Jährige hatte noch vor seiner Entlassung immer wieder von Nebenkriegsschauplätzen gesprochen, ohne aber zu erklären, was er damit meint. Spätestens mit der Freistellung Mislintats am Donnerstag scheint aber klar, auf was sich Sahin bezog. 

Mit dem Aus des Kaderplaners, der immer wieder quergeschossen haben soll und interner Rivale von Sportdirektor Sebastian Kehl war, dürfte der lähmende Machtkampf in der Führungsriege vorerst beendet sein.

Sport-Geschäftsführer Lars Ricken, der Mislintat die Trennung in einem persönlichen Gespräch übermittelt hat, bewies nach der Sahin-Entlassung und der Mahnung gegenüber Klubberater Matthias Sammer erneut Entscheidungsfreude und Tatendrang. Genau das, was sich Kovac auch von seiner Mannschaft auf dem Platz wünscht.

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