Alle Augen auf El Mala: Der "Spezialist" mit "exorbitant schneller" Entwicklung

Alle Augen auf El Mala: Der "Spezialist" mit "exorbitant schneller" Entwicklung
Alle Augen auf El Mala: Der "Spezialist" mit "exorbitant schneller" EntwicklungProfimedia

Der erstmals für die Nationalmannschaft berufene Said El Mala soll für den 1. FC Köln im Derby bei Borussia Mönchengladbach den Unterschied machen. Der Shootingstar hat eine besondere Vergangenheit mit Gladbach.

Said El Mala liebt es, den Ball am Fuß zu haben. Tricksen, sprinten, schießen, daran hat auch der Anruf des Bundestrainers nichts verändert. "Er ist nach wie vor der gleiche Said, der sagt: 'Gib mir den Ball, ich dribble'", berichtete sein Trainer Lukas Kwasniok über den bodenständigen Hochbegabten des 1. FC Köln, den Julian Nagelsmann erstmals für die Fußball-Nationalmannschaft nominiert hat: "So lange er sich das bewahrt, wird er weiterhin Steps machen."

Entwarnung nach Schrecksekunde

Und das soll am Samstag (18.30 Uhr/Sky) ausgerechnet Borussia Mönchengladbach zu spüren bekommen. Im Derby beim Erzrivalen, der El Mala einst in der Jugend aussortierte, wird der 19-Jährige auf der linken Seite wirbeln. "Er ist mehr als der Unterschiedsspieler für die letzten 15, 20 Minuten", sagte Kwasniok, der nach dem Schreckmoment unter der Woche, als El Mala das Training abbrechen musste, flapsig Entwarnung gab: "Er hat einen Schlag abbekommen, da hat man einen Eisbeutel draufgelegt, es war also keine Amputation nötig."

Seine Aufgabe als Trainer sei es, "Spieler zu begleiten", sagte Kwasniok: "Wenn ich ihn wenig spielen lassen würde, würde ich ihn hindern, noch besser zu werden. Und dann könnt ihr euch ausrechnen, wie hoch seine Chancen sind, im Derby von Beginn an zu spielen."

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Beinahe dem Fußball den Rücken gekehrt

Dort will El Mala ein weiteres Kapitel seiner ganz besonderen Geschichte schreiben. Sie handelt von einem schmächtigen Jungen, dem die Borussia im Jahr 2021 mitteilte, dass es körperlich nicht für Profifußball genüge. El Mala wollte mit dem Fußball ganz aufhören, doch sein ein Jahr älterer Bruder Malek überredete ihn, zumindest noch mit Freunden weiterzuspielen – und Said packte wieder der Ehrgeiz. 13 Vereine, so heißt es, hätten ihn abgelehnt, nur Viktoria Köln war überzeugt und holte El Mala. Der zahlte das Vertrauen mit sensationellen Leistungen in der 3. Liga zurück, ehe der FC zuschlug und beide El Malas verpflichtete.

Natürlich schmerzt das die Borussia, doch einen Fehler habe der Verein damals nicht gemacht, sagte Gladbachs Trainer Eugen Polanski. Man habe eben nicht wissen können, dass der gebürtige Krefelder einen solchen Weg einschlagen würde. Jetzt spiele El Mala "beim falschen Verein", gab Polanski zu. Der 19-Jährige habe "unbändige Geschwindigkeit und den Willen, ein Tor zu schießen. Man sieht in den Augen, dass es etwas Besonderes ist für den Jungen."

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"So viele Dribbler haben wir nicht" in der Nationalmannschaft

Auch Kwasniok glaubt, dass El Mala keine Extra-Motivation fürs Derby braucht. Die persönliche Geschichte "spielt gar nicht rein, in keinster Form", sagte der FC-Trainer. "Exorbitant schnell" sei El Malas Entwicklung vorangeschritten. "Alle Kölner freuen sich" mit dem "ganz feinen Jungen", dem die Zukunft gehört. Und zwar längst nicht nur die Kölner, sondern auch die der Nationalmannschaft.

"So viele Dribbler haben wir nicht", stellte Kwasniok fort. Die Nominierung für die DFB-Auswahl sei daher folgerichtig. "Jetzt wird philosophiert, ob es nicht zu früh ist. Der Junge hat geliefert, Julian hat Bock auf einen Spezialisten", sagte Kwasniok: "Ich drücke Julian und Said die Daumen, dass das belohnt und von Erfolg gekrönt wird."

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