ADMIRAL Bundesliga: Die Tops und Flops der 9. Runde

ADMIRAL Bundesliga: Die Tops und Flops der 9. Runde
ADMIRAL Bundesliga: Die Tops und Flops der 9. RundeČTK / imago sportfotodienst / Fotostand / Wassmuth, FOTOGRAF JUERGEN WASSMUTH

Ein Auf und Ab zwischen Jubel und Frust: Sturm jubelt spät, die Austria stolpert, Ried befreit sich – und Hartberg erlebt in Linz zum Schluss einen Fiebertraum. Also ganz klar: Das gab wieder viel Potential für Tops und Flops!

Die 9. Runde der ADMIRAL Bundesliga hatte es in sich. Sturm Graz krönte sich mit einem späten Erfolg in Altach zum neuen Tabellenführer, während Blau-Weiß Linz der Austria die Euphorie nahm. Aufsteiger Ried darf nach einer starken Vorstellung endlich daheim jubeln, Hartberg hingegen erlebt in Linz einen späten Albtraum. Und Rapid? Spielt in Salzburg groß auf – und verliert trotzdem schon wieder. 

 

TOP – Sturm Graz erklimmt mit spätem Sieg die Tabellenspitze

Sturm Graz gewinnt in Altach 2:0 und setzt sich (wieder) an die Ligaspitze. In einem zähen Duell mit zwei stabilen Defensivreihen fanden die Grazer lange keine Lücke, während Altach die beste Chance der ersten Hälfte liegen ließ (Mustapha, 15.). Nach der Pause erhöhte Sturm den Druck, Stojanovic rettete zunächst gegen Malone (52.), ehe die Partie im Finish kippte.

In der Schlussphase gab es im Altacher Strafraum einen Zweikampf zwischen Ingolitsch und Beganovic. Ingolitsch ging hin, traf Beganovic nur minimal, Beganovic machte viel daraus – Elfmeter! Otar Kiteishvili verwandelte den fälligen Elfer eiskalt zum 1:0 (85.) und markierte zugleich seinen 50. Bundesliga-Treffer. Altach warf alles nach vorne, lief aber in den finalen Konter: Beganovic machte in Minute 95 den Deckel drauf. Für Sturm ist es der dritte Liga-Erfolg in Serie und der sechste Saisonsieg; für Altach die erste Heimniederlage seit Ende März und das dritte Spiel ohne Dreier. Jürgen Säumel fasste es passend zusammen: „Wir hatten in der zweiten Halbzeit die klareren Chancen und haben deswegen verdient gewonnen.“

 

 

ADMIRAL Bundesliga: Tabelle nach Runde 9
ADMIRAL Bundesliga: Tabelle nach Runde 9Flashscore

 

FLOP – Violette Heimniederlage gegen Blau-Weiß Linz

Eine Woche nach dem Derby-Triumph ist die Euphorie bei der Austria verflogen. Gegen Blau-Weiß Linz setzte es in der Generali Arena eine bittere 0:1-Heimniederlage – entschieden durch einen Elfmeter von Shon Weissman in der 79. Minute. Der Israeli traf zum dritten Mal in dieser Saison und sorgte damit für den zweiten Sieg in Folge der Oberösterreicher, die sich weiter aus der unteren Tabellenregion befreien.

Die Austria begann zwar mit Schwung, fand über weite Strecken aber kaum Lösungen gegen die kompakt stehenden Linzer. Chancen waren vorhanden, doch weder Botic noch Fischer oder Radonjic nutzten sie. Als die Wiener im Finish alles nach vorne warfen, blieb Keeper Viktor Baier die Schlüsselfigur: Der Linzer Schlussmann parierte mehrfach stark – auch den letzten Kopfballversuch von Goalie Sahin-Radlinger.

Trainer Stephan Helm sprach von einer „ärgerlichen und enttäuschenden“ Niederlage: „Wir hätten mindestens einen Punkt mitnehmen müssen.“ Austria-Spieler Reinhold Ranftl betonte: „Die österreichische Liga ist sehr schwer zu bespielen. Gepflegter Fußball wird nicht großgeschrieben. Der Erste kann gegen den Letzten verlieren, der Letzte kann gegen den Ersten gewinnen. Jeder, der glaubt, wir schießen Blau-Weiß daheim ab – das spielt’s in Österreich nicht.“ 

 

TOP – Ried feiert ersten Heimsieg

Erleichterung im Innviertel: Die SV Ried hat in der neunten Runde der Admiral Bundesliga den ersten Heimsieg der Saison gefeiert. Beim 2:0 gegen die WSG Tirol präsentierte sich der Aufsteiger von seiner besten Seite und dominierte dank aggressivem Pressing über weite Strecken das Geschehen. Mark Grosse per Elfmeter (15.) und Antonio Van Wyk mit einem Traumtor (80.) sorgten für den verdienten Erfolg, der Ried auf Rang sieben brachte.

Trainer Maximilian Senft sprach von einem „Meilenstein auf unserer Reise“ und lobte die mutige Herangehensweise seines Teams: „Wir haben unsere Kernidee voll auf den Platz bekommen und eine spielstarke WSG gar nicht atmen lassen.“ 

 

FLOP – Hartberg verschenkt 3-Tore-Führung in den Schlussminuten

Was sich in Linz gegen Spielende abspielte, war für Hartberg ein einziger Fiebertraum. Bis zur 89. Minute führte der TSV Hartberg nach Toren von Wilfinger (45.+2), Havel (63.) und Hoffmann (70.) mit 3:0 und sahen wie die sicheren Sieger aus. Doch dann kam ein wahre Schlussspektakel des LASK. Der Treffer zum 1:3 durch Lang in der 89. Minute brachte wieder Hoffnung für den LASK und diese Hoffnung war berechtigt: Jörgensen (92.) und Andrade (94.) schafften tatsächlich noch das 2:3 und den Ausgleich zum 3:3.

Drei Gegentore in sechs Minuten zerstörten den sicher geglaubten Sieg, ließen Wut und Fassungslosigkeit bei den Steirern zurück. Nach dem Spiel hatte der Sky-Reporter wohl Günther-Neukirchner-Vibes, als er Hartberg-Kapitän Jürgen Heil interviewen sollte. Die "nächste depade Frog!" kam zwar nicht zum Einsatz, Heil fand dennoch wenig überraschend deftige Worte: „Bundesliga-untauglich. Sei mir nicht böse – wir führen in der 89. Minute 3:0. Das ist einfach ein Skandal.“ Der Frust saß tief, denn die Oststeirer hatten das Spiel bis dahin im Griff, ehe sie völlig auseinanderfielen. „Das kann ja nicht sein, dass wir, sobald ein paar Spieler rausgehen, drei Tore kriegen. Dann sind die anderen für nichts da“, wetterte Heil weiter.

 

 

Auch Stürmer Elias Havel konnte seinen Ärger kaum verbergen: „Ich bin brennheiß, stinksauer. Wir spielen die 89 Minuten her, die haben keine Idee – und dann ist es einfach zu wenig.“ Trainer Manfred Schmid sprach von einem „unerklärlichen Einbruch“ und kündigte Gespräche an: „So etwas habe ich selbst in meiner Karriere noch nie erlebt.“

 

 

TOP/FLOP – Rapid verliert ein Spiel, das man (fast) nicht verlieren kann

Nach dem Spiel zwischen RB Salzburg und dem SK Rapid ist es wieder Zeit für eine Mischung aus Top und Flop. Nach der Derbypleite und der herben Niederlage in Posen musste Rapid in Salzburg eine Reaktion zeigen und tat das auch. Die Wiener zeigten eine ihrer stärksten Auftritte der letzten Zeit. Sie erspielten sich mehrere große Torchancen, doch scheiterten am Ende meist am stark aufspielenden Alexander Schlager im Tor der Gastgeber. 

Salzburg wiederum zeigte sich enorm effizient. In Summe hatten sie deutlich weniger Torchancen als Rapid, sie verwandelten aber zwei davon – Rapid nur eine. Diabate hämmerte den Ball in der 28. Minute ins Tor vom diesmal chancenlosen Niklas Hedl. Kurz vor der Pause besorgte Radulovic den verdienten Ausgleich. In der 57. Minute traf der kurz zuvor eingewechselte Kitano zur erneuten und für diesen Tag endgültigen Salzburger Führung. Auch, weil Matthias Seidl einen Elfmeter verschoss und Rapid auch sonst keine Chance mehr verwerten konnte. 

 

 

So standen die Hütteldorfer nach einem in Summe starken Auftritt erneut mit leeren Händen da. In der Länderspielpause wartet auf Peter Stöger und sein Trainerteam viel Arbeit, um Rapid wieder möglichst schnell zu zählbaren Erfolgen zu bringen. Nach dem Spiel meinte er: „Das Ergebnis passt halt nicht zur Performance, die wir abgeliefert haben. Das ist bitter, vor allem für die Burschen. Es hat wahrscheinlich nicht wahnsinnig viele Spiele in Salzburg gegeben, wo eine österreichische Mannschaft über 90 Minuten so aufgetreten ist.“

 

ADMIRAL Bundesliga: Die Ergebnisse der 9. Runde
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