ADMIRAL Bundesliga: Die Tops und Flops der 6. Runde

ADMIRAL Bundesliga: Die Tops und Flops der 6. Runde
ADMIRAL Bundesliga: Die Tops und Flops der 6. RundeČTK / imago sportfotodienst / Daniel Scharinger
Die 6. Runde der Admiral Bundesliga brachte klare Siege und jede Menge Gesprächsstoff. Rapid bleibt souverän, Salzburg stolpert in Wolfsberg und in Linz sorgt Shon Weissman für sportlichen Jubel, aber auch für hitzige Diskussionen.

Die ADMIRAL Bundesliga hat nach der Länderspielpause gleich wieder Fahrt aufgenommen. Während Rapid an der Tabellenspitze weiter marschiert, gerät der LASK immer tiefer in die Krise. Der WAC feierte ein Ausrufezeichen gegen Salzburg, der GAK steckt nach der nächsten Pleite noch tiefer in der Krise – und Blau-Weiß Linz sorgt mit einer besonderen Personalie für Diskussionen. Dazu setzt Hartberg seine beeindruckende Auswärtsserie fort. Hier kommen die Tops und Flops der 6. Runde.

 

TOP – Rapid bleibt auch nach der Länderspielpause souverän

Rapid Wien setzte sich im Heimspiel gegen die bis dahin ungeschlagene WSG Tirol klar mit 4:1 durch. Nikolaus Wurmbrand besorgte das 1:0. Auch Claudy M’Buyi glänzte mit einem Treffer und einem Assist. Nach einer schwächeren Phase und dem Anschlusstreffer der Gäste machte Nenad Cvetkovic mit dem 3:1 die Sache klar.  Marco Tilio sorgte in der Nachspielzeit für den Schlusspunkt. Neuzugang Tobias Gulliksen feierte ein gelungenes Debüt und war just auch am Treffer zum 4:1 beteiligt. Die Stöger-Elf bleibt damit als einziges Team der Liga ungeschlagen und baut den Vorsprung an der Tabellenspitze auf fünf Punkte aus – ein starkes Statement im Titelrennen. Peter Stöger gibt sich nach dem Sieg betont bodenständig: "Für uns ist es immer noch nicht selbstverständlich, dass wir gegen WSG Tirol 4:1 gewinnen, das ist ein Zeichen unserer guten Arbeit."

Für die Fans wird es mit der Bodenständigkeit wohl langsam schwierig. Eine Rapid-Mannschaft, bei der es zunächst läuft und die auch trotz Europacup-Highlights und sogar nach einer Länderspielpause weiterhin souverän aufspielt? Das ist für viele Rapid-Fans definitiv Neuland.

 

FLOP – Der LASK im freien Fall?

Für den LASK setzte es beim 0:1 in Altach den nächsten Rückschlag. Ein unnötiges Foul von George Bello führte zum Elfmeter, den Ousmane Diawara sicher verwandelte. Auch die Hereinnahme von Neo-Verpflichtung Sasa Kalajdzic änderte nichts mehr. Die Athletiker haben damit nach sechs Runden weiterhin nur drei Punkte und rutschen auf den vorletzten Tabellenrang ab – eine bislang enttäuschende Saison.

LASK-Trainer Joao Sacramento war auf der Suche nach Erklärungen: „Das Spiel spiegelt den aktuellen Saisonverlauf wider. Ein weiteres Spiel mit einem großen unnötigen Fehler. Wir haben in sechs Spielen fünf Elfmeter gegen uns kassiert, dann ist es schwierig, wenn du erneut einem Rückstand hinterherläufst. Das Positive war, dass wir nie aufgegeben haben. Wir haben bis zur letzten Minute alles versucht. Ein Unentschieden wäre möglich gewesen. Die Erklärung ist, wir machen zu viele Fehler.“

Mit neuem Trainer, interessanten Neuverpflichtungen und vor allem zuletzt mit dem aufsehenerregenden Transfer von Kalajdzic hat(te) der LASK definitiv Großes vor. Davon ist aktuell jedoch noch nichts zu sehen. Immerhin: Ab dem Linzer Derby am kommenden Wochenende können sie wieder auf die lautstarke Unterstützung ihrer Fanszene bauen. Ob ihnen diese Unterstützung zum ersten Saisonsieg verhelfen wird? 

 

TOP / FLOP – Blau-Weiß Linz und Shon Weissman

Apropos Linzer Derby: Blau-Weiß Linz, der Derbygegner des LASK, kommt gerade nach dem 2:2 in Salzburg und dem ersten Saisonsieg in Fahrt und beschert uns hier eine Premiere mit der ersten Mischung aus TOP und FLOP. Die Verpflichtung von Shon Weissman löste rund um die Blau-Weißen heftige Diskussionen aus. Eine Reihe an volksverhetzenden Social Media Postings ließ bereits einen Transfer zu Fortuna Düsseldorf platzen. Nun landete Weissman in Linz und das ausgerechnet bei einem Klub, der gewisse politische und moralische Werte besonders hochhält. 

Für den einen Teil der Fans ist diese Verpflichtung mit eben diesen Werten absolut unvereinbar. Der andere Teil der Fans möchte Weissman eine Chance geben und hofft vor allem auf den positiven sportlichen Effekt. Ein Doppelpack gleich im ersten Spiel gegen den GAK sprach eine deutliche Sprache. Die Fanszene von Blau-Weiß betonte in einem Statement, dass sie hier auf den Zusammenhalt beider Lager setzt. Es bleibt spannend: Bringt der Transfer auf Dauer mehr Unruhe oder mehr sportlichen Erfolg? 

 

TOP – WAC mit Statement gegen Salzburg

Der Wolfsberger AC überraschte mit einem beeindruckenden 3:1-Heimerfolg gegen Red Bull Salzburg. Markus Pink eröffnete mit einem Blitztor nach nur 55 Sekunden, Alessandro Schöpf und Angelo Gattermayer legten nach. Salzburg offenbarte große defensive Lücken und kam nur durch Yorbe Vertessen zum Ehrentreffer. Der WAC klettert mit diesem Coup auf Rang vier. 

WAC-Trainer Dietmar Kühbauer nach dem Sieg gegen Salzburg: „Natürlich, wenn man Salzburg zu Hause verdient schlägt, kann man nur zufrieden sein. Die Jungs haben genau das Spiel durchgebracht, wie wir es gesagt haben. Deshalb gibt es da nichts auszusetzen. Meine Spieler haben das Spiel mehr gewinnen wollen, besser verteidigt und die Zweikämpfe besser angenommen. Fußball ist eben ein Zweikampfsport, da waren die Burschen heute wirklich top.“

Deutlich unentspannter zeigte sich verständlicherweise sein Salzburger Gegenüber Thoma Letsch: "Wir hatten eine klasse Trainingswoche, reden, dass es über den Kampf gehen muss, und dann verteidigen wir komplett schlecht als Mannschaft und kommen vorne nie in die gegnerische Box rein. Bei jedem Ball vom WAC in den Strafraum brennt es lichterloh. "

FLOP – Beim GAK wird es unruhig

Der bereits erwähnte Doppelpack von Shon Weissman brachte wiederum den GAK in arge Bedrängnis. Insgesamt ging das Spiel gegen die bis dahin sieglosen Linzer mit 0:3 verloren. Defensiv agierten die Grazer erneut zu nachlässig, offensiv vergab Daniel Maderner die große Chance auf den Anschlusstreffer per Elfmeter. So trägt der GAK nach der klaren Niederlage in Linz weiterhin die Rote Laterne der Liga. Die Fans hatten schon während dem Spiel lautstark „Die Schnauze voll!“.

Dafür zeigte nach dem Spiel auch GAK-Trainer Ferdinand Feldhofer Verständnis: „Dass wir noch keinen Sieg haben, taugt mir nicht. Wir müssen unsere Tugenden auf den Platz bringen. Wir müssen uns selbst an der Nase nehmen und uns step by step da rausarbeiten. Es ist verständlich, dass die Fans ihren Unmut zeigen.“

 

TOP – Hartberg mit starker Auswärtsbilanz

Der TSV Hartberg bleibt in der Fremde (vom ersten Spiel bei der WSG abgesehen) eine Macht: Beim 2:0 in Ried feierten die Steirer bereits den dritten Auswärtssieg in Folge. Marco Hoffmann erzielte mit einem Traumtor aus 27 Metern den Führungstreffer, Lukas Fridrikas sorgte spät für die Entscheidung. Die kompakte Defensive und die Effizienz nach vorne bescheren Manfred Schmids Team einen Platz in der oberen Tabellenhälfte.

Dementsprechend zufrieden war Manfred Schmid auch nach dem Spiel: „Es war ein absolut verdienter Sieg, wenn man sieht, wie viele Chancen wir noch liegen gelassen haben. Wir haben uns das Leben selbst schwergemacht, sodass es am Ende bei der einen oder anderen Situation noch kritisch war. Aber wir hätten das Spiel viel früher entscheiden müssen, haben wenig zugelassen. Ich freue mich, dass wir viele Chancen herausspielen, aber hätte noch mehr Freude, wenn wir die auch verwerten.“