In der 13. Runde der ADMIRAL Bundesliga war wieder alles dabei – Erfolgsläufe, Aufreger und Emotion pur. Der LASK gewinnt weiter, als wäre nichts anderes möglich, während Austria-Verteidiger Dragovic mit einem üblen Foul für Diskussionen sorgt. Marko Raguz erlebt nach über 1.300 torlosen Tagen endlich wieder einen magischen Moment, Rapid kämpft mit Fitnessproblemen, und Ried jubelt in letzter Sekunde über ein Derby-Highlight. Kurz gesagt: Die Bundesliga lieferte erneut genug Stoff für unsere Tops und Flops der Woche.
TOP – LASK setzt Lauf fort
Ja, wir wissen es selbst – das hatten wir schon letzte Woche. Aber was soll man machen, wenn der LASK einfach nicht aufhört zu gewinnen? Seit der Rückkehr von Didi Kühbauer läuft es in Linz (weitgehend) wie geschmiert: Gegen Altach gab es beim 1:0 den fünften Sieg in Serie – erneut ohne Gegentor.
Das goldene Tor fiel nach einer halben Stunde, als ein Eckball unglücklich über Yalcin ins eigene Netz sprang. Danach verteidigten die Linzer kompakt, mit etwas Glück und viel Einsatz. Torhüter Lukas Jungwirth brachte es nach dem Spiel auf den Punkt: „Da spiele ich lieber so und gewinne, als besser und ich verliere.“
Dietmar Kühbauer fand nach der Party positive, aber vor allem mahnende Worte: „Der Dreier ist wichtig, aber wir wissen, dass wir es besser können. Diese Leistung wird irgendwann bestraft werden. Ich ziehe den Hut vor der Mannschaft. Wichtig ist, dass wir diese Serie haben. Gegen Sturm wird das aber nicht annähernd reichen.“
FLOP – Dragovic vs. Harakate – Ein Flop von allen Beteiligten
Es gibt Szenen, die bleiben hängen – leider aus den falschen Gründen. Das brutale Foul von Aleksandar Dragovic an Ramiz Harakate war so eine. Der Austria-Verteidiger grätschte mit gestrecktem Bein auf Hüfthöhe ein – Gelb statt Rot. Und der VAR? Blieb stumm.
Damit war das Foul selbst ein Flop, die Schiedsrichterentscheidung ein noch größerer – und das Nicht-Eingreifen des VAR der nächste. Statt klarer Linie gab’s wieder einmal Rätselraten über den Sinn der Technik. GAK-Trainer Ferdinand Feldhofer sah es naturgemäß anders: „Also ganz ehrlich, das ist ja ein Mordanschlag.“ In der Sache hatte er recht, in der Wortwahl eindeutig überzogen.
Unterm Strich bleibt: Ein Foul, das Rot verdient hätte. Ein VAR, der seine Aufgabe verfehlt. Und ein Trainer, der im Ärger übers Ziel hinausschießt. Drei Beteiligte, ein gemeinsamer Flop.
TOP – Raguz trifft nach 1.364 Tagen wieder
1.364 Tage. So lange musste Marko Raguz auf ein Bundesliga-Tor warten. Über drei Jahre Leidenszeit, Verletzungen, Rückschläge und Bankplätze und dann kam dieser Abend gegen den GAK, diese 91. Minute, dieser Kopfball. Endlich wieder Jubel. Endlich wieder Raguz.
„Wahnsinn, wenn man das so hört“, meinte der 27-Jährige danach, „ich hab schon fast vergessen, wie sich das anfühlt.“ Trotz minimaler Einsatzzeiten blieb er geduldig, arbeitete weiter, klagte nie. Trainer Stephan Helm lobte ihn dafür als „extrem professionell“ und „Vorbild im Team“.
Groß gefeiert wird das Comeback-Tor allerdings nicht: „Ich werde heute genauso heimgehen wie sonst, weil am Montag wieder Training ist.“
FLOP – Hütteldorfer Fitness-Problem immer offensichtlicher
In Hütteldorf geht den Grün-Weißen langsam die Luft aus – im wahrsten Sinn des Wortes. Woche für Woche reiht sich beim SK Rapid ein Ausfall an den nächsten. Mittlerweile sind bis zu 13 Spieler verletzt oder angeschlagen. Von Marcelin über Borkeeiet bis Cvetkovic – kaum ein Mannschaftsteil bleibt verschont.
Das 1:1 gegen die WSG Tirol wurde sinnbildlich für die körperliche Schieflage. Trainer Peter Stöger wirkte nach dem Spiel spürbar ratlos: „Vielleicht ist auch der Faktor Fitness bei uns noch nicht so weit, wie wir es gerne hätten.“ Ein Satz, der sitzt und deutlich macht, dass bei Rapid aktuell nicht nur die Ergebnisse, sondern auch die Grundlagen nicht stimmen.
Viele Zuschauer, steigende Mitgliederzahlen, moderne Infrastruktur: Während der Klub in anderen Bereichen glänzt, hinkt der sportliche Bereich hinterher. Stöger selbst brachte es auf den Punkt: „Da müssen wir als Klub eine gemeinsame Linie finden. Der Sport hängt hinten nach.“ Der Wunsch nach mehr Energie, Tempo und Geradlinigkeit bleibt. Die Realität heißt aktuell: angeschlagen, ausgelaugt, außer Form.
TOP – Ried jubelt über späten Derbysieg
Drama pur im Innviertel! In einem emotionalen Oberösterreich-Derby zwischen Ried und Blau-Weiß Linz sorgte Kingstone Mutandwa in der 97. Minute für die Entscheidung und ließ die Josko-Arena beben. 2:1, dritter Derbysieg der Saison, grenzenlose Erleichterung.
„Ich kann es nicht glauben, aber ich glaube immer daran, dass im Fußball alles möglich ist“, meinte der Matchwinner nach Schlusspfiff. Auch Torschütze Ante Bajic war erleichtert: „Ein Derby-Sieg fühlt sich immer geil an. Für ein Derby war alles dabei: Tore, Zweikämpfe, Pyroshow. Schlussendlich sind wir froh, dass wir die drei Punkte gemacht haben.“
Trainer Maximilian Senf lobte die Mentalität seines Teams: „Wir waren eiskalt. Nach der Unterbrechung haben wir uns kurz rausbringen lassen, aber am Ende war das Powerplay pur.“ Bei den Linzern hingegen herrschte Frust. Thomas Goiginger brachte es auf den Punkt: „Richtig grausam und auch nicht mit Worten zu beschreiben.“ Für Blau-Weiß war es die vierte Niederlage in Serie.
