Abstiegskampf: Heidenheim, Hoffenheim – und die Ibiza-Bayern

TSG-Ikone Andrej Kramaric
TSG-Ikone Andrej KramaricČTK / DPA / Jürgen Fromme
Der 1. FC Heidenheim kann noch den direkten Klassenerhalt schaffen. Dafür muss Konkurrent Hoffenheim verlieren – gegen den partywütigen Meister Bayern München.

Die Debatte über die Ibiza-Feierbiester des FC Bayern perlt an Frank Schmidt gänzlich ab. "Das sehe ich komplett relaxt", sagte der 51-Jährige bei RTL/ntv.

Dabei hätte gerade Schmidt gute Argumente, sich über den Party-Trip des deutschen Meisters auf das Balearen-Eiland zu echauffieren. Denn um das Klassenerhalts-Wunder zu schaffen, ist sein FCH auf Münchner Schützenhilfe angewiesen.

Heidenheims Cheftrainer Frank Schmidt
Heidenheims Cheftrainer Frank SchmidtČTK / imago sportfotodienst / nordphoto GmbH / Engler

Die Ausgangslage vor dem letzten Spieltag in der Fußball-Bundesliga ist klar: Heidenheim (29 Punkte, 36:60 Tore) hat den Relegationsplatz sicher und durch einen Sieg gegen Werder Bremen (Samstag, 15:30 Uhr) noch Chancen auf den direkten Klassenerhalt. Damit der FCH aber noch vorbeiziehen könnte, müsste der Tabellen-15. Hoffenheim (32, 46:64) parallel möglichst hoch gegen die Ibiza-Bayern verlieren.

"Das ist der FC Bayern, die haben noch nie was verschenkt", betonte Schmidt. Zu Wochenbeginn hatten sich einige FCB-Profis nach Ibiza aufgemacht, um die 34. Meisterschaft zu feiern – die Debatte über eine mögliche Wettbewerbsverzerrung kochte hoch.

Er sei "nicht dazu da, das zu bewerten, ob das gut oder schlecht ist", sagte Schmidt. Die Bayern "werden ihre beste Leistung bringen, genauso, wie wir es erstmal tun müssen".

Bundesliga: Tabelle vor dem 34. Spieltag
Bundesliga: Tabelle vor dem 34. SpieltagFlashscore

TSG Hoffenheim im Krisen-Modus

Zur Wahrheit gehört auch: Hätten die Münchner im Hinspiel nicht 5:0 gegen die TSG gewonnen, dann hätte Heidenheim wohl keine Chance mehr auf den direkten Klassenerhalt – und Hoffenheim würde nicht mehr der GAU drohen.

Genau das wäre die Relegation für die ambitionierten Kraichgauer, die im Winter- und Sommer-Transferfenster dieser Saison insgesamt 76 Millionen Euro in Neuzugänge steckte. Zum Vergleich: Der FCH investierte trotz prominenter Abgänge (Kleindienst, Beste, Dinki) acht Millionen Euro.

Hoffenheim wechselte anders als Heidenheim auch den Trainer. Unter Christian Ilzer, mit dem Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker in die neue Saison gehen will, wurde aber keines der vergangenen vier Spiele gewonnen (zwölf Gegentore). Und nun kommt der FC Bayern, der mit bisher 95 Treffern den eigenen Torrekord (101, Saison 1971/72) anpeilt.

Iler hat eine miserable Rückrunde zu verantworten
Iler hat eine miserable Rückrunde zu verantwortenJURGEN FROMME/firo Sportphoto/dpa Picture-Alliance via AFP

"Auf Hoffenheim werden wir natürlich im Laufe der zweiten Halbzeit auch ein Auge haben müssen, keine Frage", sagte Schmidt, der mit seinem Team in den drei vorherigen Saisons das letzte Saisonspiel stets für sich entschieden hatte. Und was ist, wenn es in die Relegation geht? "Wir nehmen das gerne an", sieht der FCH-Coach sein Team gewappnet.

Erstmal aber richtet sich der Blick auf Bremen und Sinsheim. Und nicht (mehr) nach Ibiza.

Match-Center: Hoffenheim vs. Bayern / Heidenheim vs. Bremen