Offiziell begründeten Sportdirektor Simon Rolfes und Geschäftsführer Fernando Carro die Entscheidung mit sportlichen Erwägungen. Doch wie die Bild nun enthüllte, lag das Zerwürfnis tiefer.
Rolfes erklärte in einem Statement: „In dieser Form ist es nicht möglich, eine neue und erfolgreiche Mannschaft aufzubauen.“ Carro ergänzte: „Die Trennung zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison ist schmerzhaft, aber wir hielten sie für notwendig.“
Vazquez-Verpflichtung als Schlüsselmoment
Erste Zweifel an ten Hags Zukunft kamen bereits nach dem 3:3-Unentschieden bei Werder Bremen auf, als die Mannschaft in letzter Minute Punkte verspielte. Doch laut Recherchen der Bild war der Trainer schon lange zuvor isoliert.
Ein Schlüsselmoment: Die Verpflichtung von Lucas Vázquez. Der ehemalige Real-Madrid-Star einigte sich am 24. August mit Leverkusen und unterschrieb einen Tag später seinen Vertrag, ohne dass der Cheftrainer in die Verhandlungen eingebunden war.
Ten Hag erfuhr erst am 26. August persönlich von seinem neuen Spieler. Spätestens da, so die Bild, musste dem Niederländer klar gewesen sein, dass seine Tage am Rhein gezählt waren.
Auch finanziell bleibt die Episode für Bayer Leverkusen nicht folgenlos. Ten Hag, der ursprünglich einen Zweijahresvertrag unterschrieben hatte, kassierte für seine kurze Zeit bei der Werkself ein Gesamtpaket von rund sechs Millionen Euro. Davon entfielen knapp fünf Millionen auf Gehalt und Abfindung.
Damit endet das Leverkusen-Intermezzo des ehemaligen Ajax- und Manchester-United-Trainers abrupt. Und das lange bevor er die Chance hatte, langfristig sportliche Strukturen zu prägen.