Hochspannung im Meisterrennen der Admiral 2. Liga

Hochspannung im Meisterrennen der Admiral 2. Liga
Hochspannung im Meisterrennen der Admiral 2. LigaČTK / imago sportfotodienst / Daniel Scharinger
Das Saisonfinale der Admiral 2. Liga verspricht Nervenkitzel bis zur letzten Minute. Mit Admira Wacker und dem SV Ried kämpfen zwei traditionsreiche Klubs um die Rückkehr ins österreichische Fußball-Oberhaus.

Während beide Mannschaften bislang eine starke Saison gespielt haben, werden die verbleibenden Spiele zur Kopfsache. Die beiden Top-Klubs trennt vor dem Spitzenspiel nur ein Punkt. Dieser Artikel wirft einen Blick auf den bisherigen Saisonverlauf der beiden Titelaspiranten, analysiert die bevorstehenden Aufgaben und stellt die Schlüsselspieler vor, die im Meisterrennen den Unterschied machen könnten.

 

Saisonrückblick Admira Wacker

Admira Wacker erlebte in der Saison 2024/25 der Admiral 2. Liga eine beeindruckende Entwicklung. Nach einem enttäuschenden Start mit einer 0:1-Heimniederlage gegen den SV Kapfenberg am 2. August 2024 , stabilisierte sich das Team unter Trainer Thomas Silberberger schnell. Aus den neun darauffolgenden Spielen konnten die Niederösterreicher acht Siege und ein Unentschieden holen. 

Am 11. Spieltag setzte es eine bittere Niederlage gegen Sturm Graz 2, bevor eine neue Serie gestartet wurde. Sie blieben in den nächsten 13 Spielen ungeschlagen. Ein bemerkenswerter 3:1-Sieg gegen den direkten Konkurrenten First Vienna FC 1894 am 21. Februar 2025 festigte ihre Spitzenposition. 

Doch vor kurzem schlich sich eine Ergebniskrise ein. Am Ostermontag gab es für die Admiraner eine bittere 3:2-Niederlage in Amstetten und eine Woche später verloren sie gegen Sturm Graz 2 zum zweiten Mal in Folge. „Die Niederlage tut sehr weh. Wir haben alles dazu getan, dass wir dieses Spiel nicht gewinnen. Wir kommen gut ins Match, führen mit 1:0 und dann stellen wir bis zur Pause die Arbeit gegen den Ball ein. Das verstehe ich nicht. Wir haben dann viel investiert, bekommen dann aus einer Standardsituation das 3:1. Am Ende des Tages sind wir an uns selbst gescheitert. Ich muss aufpassen, was ich sage, ich bin schon sauer“, sagte Admira-Coach Silberberger im ORF-Interview.

 

Saisonrückblick SV Ried

SV Ried präsentiert sich in der Saison 2024/25 der Admiral 2. Liga als ernstzunehmender Aufstiegskandidat. Nach dem Abstieg aus der Bundesliga im Jahr 2023 hat das Team von Trainer Maximilian Senft eine beeindruckende Reaktion gezeigt und sich oben in der Tabelle festgesetzt. 

Die Rieder starteten furios in die Saison und blieben in den ersten sieben Runden ungeschlagen. Ein bemerkenswerter Kraftakt war der 3:2-Auswärtssieg am 22. September 2024 gegen SKU Amstetten, bei dem die Mannschaft einen 0:2-Rückstand drehte. Jonas Mayer erzielte in der 88. Minute den entscheidenden Treffer. Die Oberösterreicher hatten mit dem ein oder anderen Rückschlag zu kämpfen, aber feierten immer wieder Comebacks. Ein 0:0 gegen den ASK Voitsberg beendete die fünf Spiele andauernde Siegesserie zu Beginn der Saison. 

Gegen Ende der Herbstsaison und zu Beginn des Frühjahrs hatten die Rieder ihre beste Phase und gewannen sechs Spiele in Folge, bevor sie vom FC Liefering am 9. März 2025 mit 3:1 gestoppt wurden. Obwohl die Admira zuletzt gleich zweimal patzte, konnte Ried kein Kapital daraus schlagen. Sie holten ebenfalls nur einen Punkt aus den letzten beiden Matches und verabsäumten es die Tabellenführung zu übernehmen. 

In Ried will man sich auf die eigenen Spiele konzentrieren und geht von einem Kampf bis zum Schluss aus. “Das glaube ich ehrlicherweise nicht. Der Titelkampf wird da weiterhin nicht vorbei sein. Ich schaue mir den bisherigen Saisonverlauf an und stelle eine Wahrscheinlichkeitsrechnung aus meiner Vergangenheit an: Ich halte das für dermaßen unwahrscheinlich, dass es nach dem Spiel vorbei ist, dass mir jetzt da auch keinen Grund einfallen will, warum das so sein sollte“, antwortete Maximilian Senft im Interview mit 90Minuten auf die Frage, ob die SV Ried den Meistertitel in Runde 27 gegen die Admira klar macht.

 

Die SV Ried Spieler jubeln vor den Heimfans
Die SV Ried Spieler jubeln vor den HeimfansČTK / imago sportfotodienst / Daniel Scharinger

 

Ausblick auf das Restprogramm

Zum absoluten Gipfeltreffen kommt es am Freitag, den 2. Mai 2025 um 20:30 Uhr in der Innviertel Arena. Die Rieder empfangen den Tabellenführer Admira Wacker und wollen sich mit einem Sieg auf Platz 1 festsetzen. 

 

Admira Wacker jubelt über das Siegestor im Hinspiel
Admira Wacker jubelt über das Siegestor im HinspielČTK / imago sportfotodienst / Daniel Scharinger

 

Admira Wacker

9. Mai 2025: Heimspiel gegen ASK Voitsberg. Die Admira empfängt den Tabellen-Dreizehnten und ist klarer Favorit. Ein Sieg ist Pflicht, um im Aufstiegsrennen zu bleiben.

16. Mai 2025: Auswärtsspiel bei FC Liefering. Liefering ist bekannt für seine jungen Talente und unberechenbaren Spielstil. Ein Auswärtssieg wäre ein wichtiger Schritt Richtung Bundesliga.

25. Mai 2025: Heimspiel gegen SV Horn. Zum Saisonabschluss trifft die Admira auf den Vorletzten. Auch hier werden 3 Punkte nötig sein, um die Meisterschaft zu holen.

 

SV Ried

11. Mai 2025: Heimspiel gegen SK Sturm Graz II. Die Steirer konnten die Admira in dieser Saison zweimal besiegen. Die Oberösterreicher brauchen eine konzentrierte Leistung, um im Aufstiegsrennen zu bleiben.

16. Mai 2025: Auswärtsspiel bei Schwarz-Weiß Bregenz. Das Hinspiel entschieden sie mit 3:0 klar für sich und gehen auch als Favorit ins Rückspiel. 

25. Mai 2025: Heimspiel gegen First Vienna FC 1894. Im letzten Saisonspiel wartet ein ganz schweres Spiel, denn SV Ried empfängt den Dritten aus Wien.

 

Die Schlüsselspieler von Admira Wacker

Deni Alar

Der erfahrene Stürmer Deni Alar hat sich als treffsicherer Angreifer etabliert. Mit 14 Toren und vier Assists führt er die Torschützenliste der Liga an. Mit seiner Erfahrung und seiner Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor ist er aus der Offensive nicht wegzudenken. Der Routinier wird auch jetzt im Saisonfinish wichtig sein und muss die Mannschaft im Titelkampf mitreißen.

 

Deni Alar hat in dieser Saison oft Grund zum Jubeln
Deni Alar hat in dieser Saison oft Grund zum JubelnKevin Kada / APA-PictureDesk / APA-PictureDesk via AFP / Profimedia

 

Thomas Ebner & Lukas Malicsek

Die Kapitäne Thomas Ebner und Lukas Malicsek sind Admiraner durch und durch. Mit Ausnahme der drei Jahre bei der Austria verbrachte der 33-jährige Ebner seine ganze Karriere in der Südstadt. “Wäre für mich natürlich sehr speziell, wenn es mit dem Titel klappen würde“, träumt Ebner vom Aufstieg. In der Schlussphase werden die Beiden eine ganze wichtige Rolle spielen und versuchen als Leader voranzugehen.

Christoph Knasmüllner

Der Ex-Rapidler Christoph Knasmüllner wurde im Winter nach seiner Vertragslosigkeit verpflichtet. Er kommt zwar hauptsächlich als Joker zum Einsatz, aber kann im Titelkampf trotzdem eine wichtige Rolle spielen. Knasmüllner verbuchte bisher einen Treffer und zwei Assists. Er bringt jede Menge Erfahrung mit und kann enge Partien durch einen Geniestreich im Alleingang entscheiden.  

 

 

Die Schlüsselspieler der SV Ried

Mark Große

Der 26-jährige Stürmer Mark Große ist mit zehn Toren und sieben Assists der Topscorer der SV Ried. Seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor und seine Fähigkeit, entscheidende Treffer zu erzielen, machen ihn zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Offensive. Diese Qualitäten werden auch im Kampf um die Meisterschaft gefragt sein.

 

 

Andreas Leitner

Torhüter Andreas Leitner gilt als sicherer Rückhalt der Rieder. Er weist jahrelange Bundesligaerfahrung auf und kann mit seiner Routine punkten. Leitner muss die Mannschaft am Platz von hinten führen und auch außerhalb des Platzes für Ruhe in dieser Phase der Saison sorgen.

 

Nikki Havenaar

Der 30-jährige Nikki Havenaar ist aus der Rieder Mannschaft nicht mehr wegzudenken. Der Japaner kam 2023 zum Verein und bringt seitdem starke Leistungen. Vor allem mit seinen 1,98 Metern strahlt der Innenverteidiger Präsenz aus und beweist seine Kopfballstärke. In seinen letzten vier Spielen konnte er zudem 3 Tore erzielen. Havenaar wird im Meisterschaftsendspurt defensiv gefragt sein und kann offensiv möglicherweise ebenfalls etwas bewirken.