Thiounes Trainerstuhl wackelt – Allofs will Situation "neu bewerten"

Aktualisiert
Daniel Thioune muss um seinen Job bangen
Daniel Thioune muss um seinen Job bangenČTK / imago sportfotodienst / Maximilian Koch

Fortuna Düsseldorf verliert das Saisonziel aus den Augen. Mit dem Aufstiegskampf in der 2. Fußball-Bundesliga hat das Team von Daniel Thioune nach einer 2:3-Heimpleite gegen Nürnberg nichts zu tun. Der Trainer bangt um seinen Job.

Klaus Allofs sprach von Analyse und ergebnisoffener Bewertung, doch zwischen den Zeilen klang die Entscheidung zur Zukunft von Daniel Thioune schon an.

"Wir werden uns jetzt in den nächsten Tagen zusammensetzen, versuchen, die Situation nochmal zu analysieren und sehen, was das Beste für die Entwicklung ist", sagte der Sportvorstand von Fortuna Düsseldorf nach dem ernüchternden 2:3 (0:1) gegen den 1. FC Nürnberg.

Match-Center: Düsseldorf vs. Nürnberg

Entscheidung zeichnet sich ab

Der Ausgang des "Bosse-Gipfels" (Bild) liegt auf der Hand: Eine Trennung von Thioune, schreibt die Rheinische Post, "scheint unausweichlich". Das schwante an diesem düsteren Freitagabend auch dem Coach.

Er habe "Bock" darauf, seinen Job fortzusetzen und "würde es gerne machen. Aber am Ende entscheide ich das nicht".

Sondern Allofs sowie seine Vorstandskollegen Alexander Jobst und Arnd Hovemann. Die wollten eigentlich mit Thioune nach oben. Doch nach nur zehn Punkten aus acht Spielen fehlen dem 51-Jährigen die Argumente. Zumal in Teilen des Aufsichtsrats laut Bild schon länger eine Anti-Thioune-Haltung herrsche.

Die Entwicklung ist tatsächlich besorgniserregend. Vor dem 11. Spieltag der vergangenen Saison war die Fortuna noch Tabellenführer. Von den 32 Spielen seither gewann sie nur elf, der Punkteschnitt liegt bei 1,38. Zum Vergleich: Elversberg benötigte zuletzt 1,71 Zähler/Spiel, um auf den Relegationsplatz zu kommen. Das Saisonziel Aufstieg gerät in Düsseldorf so außer Reichweite.

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Fortuna Düsseldorf: Die jüngsten ErgebnisseFlashscore

Schlimmer noch. "Wir haben über 90 Minuten mehr verloren als nur ein Spiel", sagte Thioune, "sondern auch ein Stück weit die Unterstützung des Publikums."

Kastenmeier beklagt "Kinderfußball"

Kein Wunder: "Dumm" und "naiv", ja "selten dämlich" habe die Mannschaft gespielt, schimpfte Kapitän Florian Kastenmeier über den "Kinderfußball" der Fortuna: "Es kotzt mich an!" Auf dieselben Erklärungen Woche für Woche habe er "ehrlich gesagt keinen Bock mehr", polterte der Torwart.

Thioune nahm er in Schutz. "Viele reden über den Trainer, aber am Ende steht er nicht auf dem Platz, sondern wir."

Er ergänzte bezeichnend: "Wenn ich in der Verantwortung stehe, werde ich das Spiel mit der Mannschaft aufarbeiten." Auf die Fortsetzung seiner Beschäftigung bei der Fortuna habe Thioune "Bock", er "würde es gerne machen. Aber am Ende entscheide ich das nicht."