Eine geöffnete Jalousie, ein geöffneter Post-Eingang – und großer Ärger beim 1. FC Magdeburg. Der Zweitligist aus Sachsen-Anhalt hat in einer Aussendung seine Empörung über das Verhalten eines Hobby-Transferinsiders zum Ausdruck gebracht.
Dieser hatte beim Vorbeigehen an der Magdeburger Geschäftsstelle einen besonderen Fund gemacht. Sportchef Schork hatte offenbar vergessen, seinen Desktop auszuschalten – prompt fotografierte der Passant eine E-Mail von Carsten Rothenbach, der beim FC St. Pauli als Assistent des Sportdirektors tätig ist.
Details zum Transfers sind keine zu erkennen, allerdings ist darin von einem "dritten Angebot" die Rede, zudem wolle man Martijn Kaars im Falle einer Einigung zeitnah "zum Medizincheck in Hamburg" einladen. Der Inhalt wurde verbreitet, noch ehe der Deal am Donnerstagabend offiziell verkündet wurde.
Medienberichten zufolge bezahlt St. Pauli eine Ablösesumme von 4 Millionen Euro. In der 2. Bundesliga hat Kaars in 36 Einsätzen insgesamt 21 Tore erzielt – auch in der neuen Saison zeigte sich der 26-jährige Niederländer bereits außerordentlich treffsicher (zwei Tore in drei Partien).
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FCM hat "massiven Schaden" erlitten
In Magdeburg zeigte man keinerlei Verständnis für das Verhalten des Fans. Es gebe "klare gesetzliche Regelungen, die eine Veröffentlichung oder Weitergabe solcher Inhalte ausdrücklich verbieten." Aus diesem Grunde habe man "bereits Anzeige bei der Polizei erstattet." Dem FCM sei ein "massiver Schaden" hinzugefügt worden.
Abschließend heißt es in der öffentlichen Aussendung: "Wir stellen uns die Frage, welche Formen die Effekthascherei mittlerweile angenommen hat. Offensichtlich wird bewusst in Kauf genommen, Persönlichkeitsrechte zu verletzten, um kurzfristige Aufmerksamkeit zu erlangen. Diese Entwicklung kritisieren wir aufs Schärfste."