1. FC Köln mit großem Schritt in Richtung Aufstieg - Münster verlässt Platz 16

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Linton Maina hat Doppeltorschützen Florian Kainz im Arm.
Linton Maina hat Doppeltorschützen Florian Kainz im Arm.ČTK / imago sportfotodienst / Sportfoto Zink / Wolfgang Zink
Der 1. FC Köln hat bei der Rückkehr von Friedhelm Funkel auf die Trainerbank einen späten Sieg einfahren können. Am 33. Spieltag der 2. Bundesliga gewann der Tabellenzweite beim 1. FC Nürnberg nach Rückstand mit 2:1 (0:0) und übernahm vorerst Platz 1. Auch Preußen Münster kann sich über drei Punkte freuen: Nach einem 2:0 (1:0) gegen Hertha BSC verlässt man aufgrund des besseren Torverhältnisses vorerst Relegationsplatz 16. Der SSV Ulm ist damit am Samstagabend (20:30 Uhr) beim Hamburger SV zum Siegen gezwungen, um den Relegationsplatz noch erreichen zu können.

1. FC Nürnberg vs. 1. FC Köln 1:2

Friedhelm Funkel ist dank eines Last-Minute-Treffers erfolgreich in seine Rettermission beim 1. FC Köln gestartet. Der Trainer feierte beim 2:1 (0:0) beim 1. FC Nürnberg einen gelungenen Einstand - und ist seinem insgesamt siebten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga nun ganz nah. Am kommenden Wochenende kann der FC am letzten Spieltag gegen den 1. FC Kaiserslautern alles klarmachen.

"Die Mannschaft hat immer dran geglaubt und es super gemacht," sagte Funkel bei Sky: "Das war wirklich, wirklich ein guter Auftritt von uns - wir haben so was von verdient gewonnen. Das gibt uns einen weiteren Schub."

Spielernoten: Nürnberg vs. Köln
Spielernoten: Nürnberg vs. KölnFlashscore

Nachdem Janis Antiste (46.) die Nürnberger in Führung geschossen hatte, reagierte der FC stark. Florian Kainz glich zunächst aus (67.), dann profitierte er bei seinem Siegtreffer von einem Blackout des FCN-Torhüters Michal Kukucka (90.). Zumindest vorübergehend ist Köln nun wieder Tabellenerster - der Hamburger SV kann aber am Samstag wieder vorbeiziehen und den Aufstieg perfekt machen.

Funkel war erst am Montag als Nachfolger von Gerhard Struber vorgestellt worden, unter dessen Regie der FC zwar den zweiten Tabellenplatz belegte, aber sportlich nicht überzeugte. Christian Keller musste ebenfalls gehen, weil der Sportchef die Entscheidung des Vorstands gegen Struber nicht mitgetragen hatte.

Statistiken: Nürnberg vs. Köln
Statistiken: Nürnberg vs. KölnFlashscore

Inmitten dieser turbulenten Tage wählte Funkel einen ruhigen und gelassenen Ansatz. Der Routinier, der den FC nun zum dritten Mal trainiert, führte unter der Woche viele Gespräche und wollte seinen Spielern wieder Leichtigkeit und Spaß vermitteln, die zuletzt verloren gegangen waren.

Diese Maßnahmen schienen gewirkt zu haben. Die Kölner begannen dynamisch. Schon der erste strukturierte Angriff führte zu einem Elfmeter (2.), den Schiedsrichter Robert Hartmann nach Sichtung der Videobilder wieder zurücknahm. Trotz dieser diskutablen Entscheidung blieb Köln hartnäckig, Eric Martel (6.) und Tim Lemperle (10.) vergaben gute Chancen, Jan Thielmann traf zunächst den Pfosten (19.) und dann die Latte (36.).

Funkels Team leistete sich aber auch einige defensive Nachlässigkeiten - und verschlief den Start in die zweite Halbzeit komplett. Antiste verwertete eine Flanke per Direktabnahme, Kölns Kapitän Timo Hübers hatte die Hereingabe falsch eingeschätzt.

Der FC wollte rasch zurückschlagen, fand aber zunächst keine Lücken gegen die nun sehr tief verteidigenden Nürnberger. Auch die zahlreichen Standards führten nicht zu mehr Torgefahr.

Nach einer guten Stunde reagierte Funkel: Er brachte Linton Maina, um mehr Tempo im Kölner Offensivspiel zu haben. Der Joker vergab kurz darauf die riesige Chance auf den Ausgleich (64.), Kainz machte es nach einem Ballgewinn durch Luca Waldschmidt besser - spät durfte er erneut jubeln.

Zum Match-Center: 1. FC Nürnberg vs. 1. FC Köln

Preußen Münster vs. Hertha BSC 2:0

Preußen Münster hat im Endspurt um den Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga einen ganz wichtigen Sieg eingefahren. Gegen Hertha BSC gewann die Mannschaft von Teamchef und Ex-Nationalspieler Christian Pander am Freitagabend mit 2:0 (1:0). Mit 35 Punkten sprang Münster vorerst vom Relegationsrang 16 auf Platz 14 und kann vor dem Saisonfinale sogar noch vom direkten Ligaverbleib träumen.

Jorrit Hendrix (30./70.) traf unter anderem per sehenswertem Hacken-Tor beim Heimsieg des Aufsteigers, Herthas Linus Gechter (77.) sah wegen groben Foulspiels die Rote Karte. Münster könnte abhängig von den Ergebnissen der Konkurrenz an diesem Wochenende am Sonntag in einer Woche (15.30 Uhr/Sky) im Rahmen des 34. Spieltages beim Konkurrenten SSV Ulm (Platz 17/29 Punkte) die Rettung perfekt machen.

Spielernoten: Münster vs. Hertha
Spielernoten: Münster vs. HerthaFlashscore

Der Trainerwechsel Ende April von Sascha Hildmann zu Teamchef Pander und Trainer Kieran Schulze-Marmeling macht sich indessen in der entscheidenden Phase des Abstiegskampfes bezahlt. In der Vorwoche hatten die Münsteraner bereits beim Aufstiegskandidaten 1. FC Magdeburg überraschend mit 5:0 gewonnen. Insgesamt ist Münster drei Spiele in Serie ohne Niederlage.

Gegen die Berliner, die nach einer durchwachsenen Saison bereits gerettet sind, war Münster im ersten Durchgang klar die bessere Mannschaft. Preußens Kapitän Marc Lorenz (16.) setzte einen ersten Schuss knapp vorbei, ehe Hendrix mit dem Absatz zauberte und der Ball über Hertha-Torwart Dennis Smarsch ins Tor flog.

Statistiken: Münster vs. Hertha
Statistiken: Münster vs. HerthaFlashscore

Auch nach der Pause kam von den Berliner zu wenig. Die Gastgeber agierten gefährlicher, einen Kopfball von Niko Koulis (51.) nach einer Freistoß-Flanke lenkte Smarsch über das Tor. Der Hertha-Keeper sah jedoch ganz schlecht aus, als er zu Beginn der Schlussphase einen Kopfball von Hendrix durch seine Arme ins Tor gleiten ließ. Berlin wehrte sich spät, der eingewechselte Michal Karbownik (74.) schoss den Ball an die Latte.

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