"Es nervt mich gerade so sehr, dass ich in die Runde musste", sagte Philipp Horn am ZDF-Mikrofon nach dem vierten Platz des Männer-Quartetts am Sonntag. Im ersten Rennen ohne "Capitano" Benedikt Doll lag Deutschland lange aussichtsreich im Kampf um das Podest, doch nach vielen Nachladern und großem Zeitverlust in der Loipe machte spätestens die Strafrunde des Schlussläufers alle Hoffnungen auf ein Treppchen zunichte. "Das ärgert mich brutal, ich habe mich gut gefühlt." Den Sieg sicherten sich die dominanten Franzosen (0 Strafrunden+2 Nachlader) vor den sonst so erfolgsverwöhnten Norwegern (0+3) und Schweden (0+10).
Bereits vor dem Rennen der Männer hatte die Nachricht von der nächsten Zwangspause für Preuß die Stimmung beim deutschen Team getrübt. "Bei Franzi kam es in der Nacht zu leichten Infektzeichen, auf die leider reagiert werden muss, um eine weitere Zunahme der Beschwerden möglichst zu verhindern", teilte Mannschaftsarzt Jan Wüstenfeld mit, ein Einsatz in der abschließenden Frauen-Staffel war somit nicht möglich. Es war eine bittere Nachricht für die deutsche Nummer eins, hatte diese nach ihrer "unangenehmen" Operation an den Nasennebenhöhlen auf einen Winter ohne gesundheitliche Probleme gehofft.
Guter Start durch Voigt und Strelow
Dabei war der deutsche Biathlon-Winter am Samstag dank Voigt und Strelow mit einem starken dritten Platz in der Single-Mixed-Staffel gestartet. Vor allem die 27-Jährige war im Anschluss überglücklich, hatte sie noch in der Vorbereitung mit mentalen Problemen zu kämpfen gehabt. "Dafür hat sich jede Träne gelohnt", jubelte die Thüringerin.
Dass Strelow im Schlusssprint mit dem Franzosen Quentin Fillon Maillet gar nur eine Skispitze für Rang zwei gefehlt hatte, trübte ihre Laune kaum. "Es war ein Fight bis zum Ende, wir können sehr zufrieden sein." Auch Frauen-Bundestrainer Kristian Mehringer freute sich über einen "perfekten Einstieg, besser kann man es sich nicht wünschen". Am Ende fehlten nur 10,2 Sekunden auf die siegreichen Schweden Ella Halvarsson und Sebastian Samuelsson (0+4).
Und so rückt nun der Ruhetag in den Fokus, bevor es bereits am Dienstag (16.20 Uhr/ARD und Eurosport) mit dem verkürzten Einzel der Männer weitergeht. Im Blick wird dabei die viel kritisierte neue Startregelung stehen. Während die auf Papier Spannung bis zum Ende verspricht, die besten Athleten gehen nun erst deutlich später in die Loipe, fürchten eben diese Stars Nachteile bei den Streckenbedingungen.