NHL-Playoffs: Draisaitl glänzt – doch Dallas dreht Spiel 1 mit Powerplay-Feuerwerk

Trotz einer Glanzleistung von Leon Draisaitl dürfen die Dallas Stars den Sieg in Spiel eins gegen die Edmonton Oilers bejubeln.
Trotz einer Glanzleistung von Leon Draisaitl dürfen die Dallas Stars den Sieg in Spiel eins gegen die Edmonton Oilers bejubeln.Profimedia / ČTK / AP / LM Otero
Der deutsche NHL-Star Leon Draisaitl hat Spiel 1 der Western Conference Finals zwischen den Edmonton Oilers und den Dallas Stars am Mittwochabend in Texas seinen Stempel aufgedrückt – doch sein Glanz reichte nicht aus, um eine 3:6-Niederlage zum Auftakt seines Teams zu verhindern.

Draisaitl war von Beginn an der dominierende Spieler auf dem Eis. Mit einem kraftvollen Antritt über den rechten Flügel und einem präzisen Abschluss ließ er Stars-Goalie Jake Oettinger in der 10. Minute keine Chance und eröffnete die Partie mit dem 1:0. Doch damit nicht genug: Der gebürtige Kölner legte im zweiten Drittel gleich zwei weitere Punkte nach – als Vorlagengeber beim Powerplay-Treffer von Ryan Nugent-Hopkins sowie beim 3:1 durch Evan Bouchard. Drei Scorerpunkte in einem Playoff-Spiel – Draisaitl unterstrich erneut, warum er zu den besten Spielern der Liga gehört.

Doch so dominant Draisaitl aufspielte, so zerbrechlich präsentierte sich Edmontons Teamdisziplin im Schlussabschnitt. Drei unnötige Strafen der Oilers – darunter ein hoher Stock von Evander Kane gegen Matt Duchene – brachten Dallas auf die Siegerstraße. Innerhalb von nur 5:26 Minuten drehten die Stars das Spiel mit drei Überzahltoren durch Miro Heiskanen, Mikael Granlund und Duchene von einem 1:3 in eine 4:3-Führung. Das einst so gefürchtete Unterzahlspiel der Oilers brach förmlich auseinander.

Vielleicht das beste Drittel, das ich je von einem Powerplay gesehen habe“, sagte Stars-Trainer Pete DeBoer nach der Partie, der damit eine fast gespenstische Kehrtwende seines Teams miterlebte. Denn zuvor hatte Dallas in Überzahl kaum Zugriff aufs Spiel bekommen – bei einem frühen Powerplay war der einzige Torschuss gar von Oilers-Stürmer Nugent-Hopkins in Unterzahl gekommen.

NHL-Playoffs: Draisaitls Fehler leitet Dallas' Ausgleich ein

Besonders bitter aus Edmontons Sicht: Draisaitls einzig nennenswerter Fehler, ein Puckverlust in der Offensive, leitete Tyler Seguins Ausgleich zum 1:1 ein. Seguin traf später noch ein zweites Mal, ehe Esa Lindell mit einem Empty-Net-Goal den Endstand besorgte.

Oilers-Trainer Kris Knoblauch musste nach dem Spiel eingestehen: „Drei Powerplay-Gegentore – das darf in einem Playoff-Spiel nicht passieren.“ Auch Goalie Stuart Skinner, der zuvor über 142 Minuten ohne Gegentor geblieben war, musste sich letztlich sechs Mal geschlagen geben und verpasste damit seinen dritten Playoff-Sieg in Folge.

Edmonton in Spiel 2 unter Zugzwang

Die Stars hingegen feierten nicht nur ihren zweiten Auftaktsieg in Serie nach zuvor acht Niederlagen in Spiel 1 – sie bewiesen auch, dass ihre Offensive weit mehr ist als nur Mitläufer hinter den Stars Draisaitl und McDavid. Matt Duchene erzielte sein erstes Tor der Playoffs, Miro Heiskanen brillierte mit einem Tor und einer Vorlage und auch Tyler Seguin fand zurück zur Form.

Spiel 2 der Serie steigt am Freitagabend erneut im American Airlines Center – und Edmonton steht nun unter Zugzwang.

Zum Match-Center: Dallas Stars vs. Edmonton Oilers