In seiner neuen Heimat schaut John-Jason Peterka gerne nach oben. "Die Berge sind super schön, jetzt liegt Schnee, da sehen sie noch besser aus", sagt der deutsche Eishockey-Nationalspieler, der in Salt Lake City in den Ausläufern der Rocky Mountains sein sportliches Domizil aufgeschlagen hat. Die Umgebung erinnert ihn nicht nur an seine bayerische Heimat, sie hat auch Symbolcharakter: Denn mit seinem neuen NHL-Klub Utah Mammoth steht der 23-Jährige derzeit auf dem Gipfel.
Nach sieben Siegen in Folge führt das Team mit 16 Punkten die Western Conference an, Peterka hat sich nach seinem Wechsel von den Buffalo Sabres im Sommer hervorragend eingelebt. Beim 3:2 bei den Winnipeg Jets bereitete der Münchner das Siegtor vor, nach zehn Spielen stehen für den Vizeweltmeister von 2023 bereits drei Treffer und sechs Assists zu Buche. "Bisher ist es großartig", sagt Peterka, "es ist ein junges Team mit lustigen Typen."
Utah Mammoth: Hochtalentierte Sturm-Reihe
Zusammen mit den hochtalentierten Stürmern Logan Cooley (21) und Dylan Guenther (22) bildet er eine der jüngsten und schnellsten Reihen der NHL. 15 Tore hat das Trio schon erzielt, mehr als 40 Prozent der gesamten Ausbeute. "Wir sind alle sehr offensiv ausgerichtet, wollen viele Tore schießen", erklärt Peterka im Interview mit dem NHL Network, "die beiden machen Spielzüge aus dem Nichts." Doch auch die Defensivarbeit stimmt: Mit Peterka auf dem Eis, der in Buffalo schon beachtliche persönliche Bestmarken von 28 Saisontreffern und 68 Scorerpunkten aufstellte, hat Utah neun Tore mehr erzielt als kassiert.
Schon im Sommer hatte er den Umzug in den Westen durchaus positiv aufgenommen. Als der Transfer über die Bühne ging, war er gerade mit seinem Freund Julian Lutz auf einem Golftrip in Spanien. "Wir saßen beim Abendessen, als ich den Anruf bekam", erzählt Peterka, "als ich zurückkam, habe ich gesagt: Wir sind jetzt Teamkollegen. Das haben wir gefeiert." Lutz gehört wie auch Nationalspieler Maksymilian Szuber zur Utah-Franchise, spielt derzeit aber im Farmteam in der AHL.
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Im Sommer war Peterka nicht nur golfend unterwegs, sondern schaute auch in seinem Elternhaus in Buchbach, 60 Kilometer von München entfernt, vorbei. Dort wird im Hinterhof eine Halle mit verkleinerter Eisfläche gebaut - nicht nur für ihn selbst zur Saisonvorbereitung, sondern auch für Kinder aus der Umgebung. "In Deutschland ist es schwer, Eis zu finden - vor allem im Sommer", sagt der NHL-Stürmer, der im Juli einen Fünfjahresvertrag über 38,5 Millionen Dollar unterschrieb. Die Idee habe er schon lange gehabt: "Früher haben mich meine Eltern vier Stunden lang nach Tschechien gefahren, um eine Stunde zu trainieren." Das will er künftigen Eishockeyspielern ersparen.
