Der nächste Anlauf: Draisaitls Stanley-Cup-Mission mit Hindernissen

Vor den Play-offs ruhte sich Draisaitl aus
Vor den Play-offs ruhte sich Draisaitl ausLEILA DEVLIN/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/Getty Images via AFP
Nach der schmerzhaften Finalniederlage im letzten Jahr unternimmt Leon Draisaitl mit den Edmonton Oilers den nächsten Angriff auf den Stanley Cup. Vor den Play-offs in der NHL musste der deutsche Eishockeystar allerdings mehrere Rückschläge einstecken.

Für Leon Draisaitl waren die letzten Wochen nur schwer zu ertragen. "Es ist jetzt nicht das, was ich mir unter Spaß vorstelle", sagte der deutsche Eishockeystar. Viel lieber hätte er weiter geknipst, sein Trefferkonto in die Höhe geschraubt und seine Edmonton Oilers im Endspurt der NHL-Hauptrunde zu einer besseren Ausgangslage im Kampf um den Stanley Cup verholfen. Aber stattdessen: Zwangspause, schon wieder.

Seit Anfang des Monats liegt Draisaitls Torejagd auf Eis. Aufgrund einer nicht näher definierten Unterkörperverletzung verpasste der Kölner die letzten sieben Spiele der regulären Saison, bei seiner vorigen Blessur Ende März waren es vier. "Mental ist es schwer, nicht zu spielen. Ich wäre lieber im Rhythmus in die Play-offs reingekommen", sagte Draisaitl.

Deutsche Tormaschine

Dem ist nicht so. Von den letzten elf möglichen Partien absolvierte Draisaitl nur vier. Immerhin kündigte sein Coach Kris Knoblauch an, der 29-Jährige sei "definitiv" zurück zur ersten Play-off-Runde gegen die Los Angeles Kings.

Wichtig für die Oilers, die doch so abhängig von den Treffern der deutsche Tormaschine sind. 52 waren es in 71 Hauptrundenspielen, dazu 54 Assists - zum sechsten Mal in den vergangenen sieben Jahren knackte Draisaitl die 100-Punkte-Marke, nur in der verkürzten Corona-Saison 2020/21 blieb er darunter.

Die Maurice Richard Trophy für den erfolgreichsten Torjäger der Hauptrunde ist Draisaitl sicher. Doch individuelle Auszeichnungen sind ihm nicht so wichtig, der Kölner will den richtig großen Pokal. "Ich würde jede persönliche Trophäe abgeben, um den Stanley Cup zu gewinnen", sagte er.

Im letzten Jahr wäre es beinahe so weit gewesen, nach einer Aufholjagd zog Edmonton letztlich im dramatischen Spiel sieben gegen die Florida Panthers den Kürzeren. "Viel näher dran kann man nicht sein am ultimativen Gewinn", sagte Draisaitl, der sich in den letzten drei Jahren schon mit diversen Verletzungen durch die Play-offs schleppte.

Nun könnte es wieder dazu kommen. "In den Play-offs spielt fast keiner mehr ohne irgendeine Verletzung", sagte Draisaitl einmal. Ob Syndesmoseriss im rechten Knöchel (2022), Schlag auf die Hand (2023) oder gebrochene Rippe und Fraktur am Finger (2024): Draisaitl ist hart im Nehmen.

Match-Center: Kings vs. Oilers

McDavid überzeugt

Unglücklicherweise fehlte zuletzt auch sein kongenialer Partner Connor McDavid länger. Wie Draisaitl schlug sich der Kanadier mit einer Unterkörperverletzung herum, nach seiner Rückkehr war McDavid dann an acht der elf Oilers-Tore direkt beteiligt, erzielte beim 3:0 gegen San Jose zum Hauptrunden-Abschluss seinen 100. Scorerpunkt in nur 67 Saisoneinsätzen.

Dass auch Draisaitl derart aus seiner Pause zurückkommt, könnte in der kommenden Best-of-seven-Serie gegen die Kings entscheidend sein.

Zum vierten Mal in Folge treffen die beiden Teams zum Play-off-Auftakt aufeinander, die letzten Duelle gewannen allesamt die Kanadier. Nach einer "komischen" (Draisaitl) Hauptrunde mit einem krassen Fehlstart und weiteren Tiefen der Oilers genießt diesmal L.A. den Heimvorteil, in der eigenen Arena waren die Kings von allen NHL-Teams in der Hauptrunde das Beste.

Umso wichtiger, dass Draisaitl rechtzeitig wieder fit wird.