Deutschland Cup im Olympia-Schatten: "Keiner weiß, wo er steht"

Jeder Spieler träumt von seiner Nominierung für die Winterspiele in Italien (5. bis 22. Februar)
Jeder Spieler träumt von seiner Nominierung für die Winterspiele in Italien (5. bis 22. Februar)Foto von PETER KNEFFEL / DPA / DPA PICTURE-ALLIANCE VIA AFP

Beim Deutschland Cup gelingt den deutschen Eishockey-Männer ein starken Auftakt. Über allem aber stehen die Olympischen Spielen.

Wie ein Schatten hängen die Olympischen Spiele über der Landshuter Eishockey-Arena - auch wenn das manch einer im DEB-Team nicht so wirklich wahrhaben möchte. "Bei uns wird das ehrlich gesagt gar nicht so angesprochen, es ist ja auch vielleicht ein bisschen ein unangenehmes Thema", sagte Nationalmannschafts-Kapitän Moritz Müller nach dem überzeugenden Auftaktsieg beim Deutschland Cup: "Keiner weiß ja so richtig, wo er steht, ist er dabei, oder ist er nicht dabei".

Natürlich sei Olympia das Ziel, "für mich, wie für alle anderen", sagte der 38-Jährige: "Aber es ist auch so eine Ehre für mich, für Deutschland um den Cup zu spielen". Schließlich geht es in Niederbayern für das Aufgebot des Deutschen Eishockey-Bundes offiziell vornehmlich um diesen Pokal, mit dem 4:1 gegen Olympiateilnehmer Lettland setzte das Team gleich ein großes Statement Richtung Gesamtsieg.

Lediglich die deutschen NHL-Stars sind gesetzt

Der Traum von einer Nominierung für die Winterspiele in Italien (5. bis 22. Februar) ist auf und neben dem Eis omnipräsent - auch wenn Harold Kreis davon zumindest vordergründig nichts wissen will. Es "ist Deutschland Cup, es ist noch nicht Olympia", betonte der Bundestrainer. Natürlich wüssten seine Jungs, welches Großevent "vor der Tür steht, und jeder will sich irgendwie für die Spiele empfehlen, das ist klar", so der 66-Jährige.

Aber schließlich seien die Spieler auch unabhängig von der Chance auf den Karrierehöhepunkt "in kurzer Zeit wirklich sehr schnell zusammengekommen", sagte Kreis, der sich voll und ganz auf das Kollektiv konzentrieren will. Ihm habe imponiert, dass "alle sehr füreinander gespielt" haben, erklärte er: "Das ist das, was unsere Mannschaft grundsätzlich auszeichnet."

Zwei Spiele trägt die DEB-Auswahl in Landshut noch aus. Am Samstag geht es gegen Österreich (18.45 Uhr), am darauf folgenden Tag wartet beim Match gegen die Slowakei (14.45 Uhr/beide MagentaSport) ein weiterer Olympiateilnehmer. Die Reise nach Mailand dürfen nächsten Winter insgesamt 25 Spieler antreten, eine Ticketgarantie sprach Kreis lediglich den deutschen NHL-Stars aus.

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Kahun fällt bis Turnierende aus

Dem Olympia-Casting kann sich der Trainer aller Ablehnung zum Trotz daher nicht erwehren, schließlich ist das Prestigeturnier auch die letzte Maßnahme vor dem Highlight. Gegen Lettland überzeugte neben den treffsicheren Routiniers um Dominik Kahun beispielsweise auch der junge Verteidiger Phillip Sinn mit seinem ersten Länderspieltor - geht es so weiter, wird Kreis mehr denn je die Qual der Wahl haben. Kahun, der sich gegen Lettland offenbar an der Hand verletzte, fällt nach Angaben des DEB für den Rest des Turniers aus.

Kahun musste das Eis beim Auftaktspiel gegen Lettland (4:1) bereits im zweiten Drittel verletzungsbedingt verlassen. Auch Kälble fehlte am Ende der Begegnung, bei dem Verteidiger handele es sich laut Verband allerdings lediglich um eine Vorsichtsmaßnahme. Für den Mannheimer wird Phillip Preto (ERC Ingolstadt) nachnominiert, der 24-Jährige wird im Laufe des Nachmittags zur Mannschaft stoßen.

Kreis betonte unterdessen, er habe in Landshut mit Blick auf Olympia keine Strichliste. "Nein", wehrte er eine entsprechende Frage entschieden ab. Er mache sich "höchstens Gedanken, ob ich doch noch einen Kaffee trinke vor Mitternacht." So ganz stimmen wird das wohl aber nicht.

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