Als die Adler Mannheim letztmals eine Play-off-Serie gegen die Eisbären Berlin gewannen, war Arno Tiefensee noch nicht einmal geboren. Ende März 2002 war das, erst etwas mehr als einen Monat danach erblickte der Goalie das Licht der Welt. 23 Jahre später steht Tiefensee im Mittelpunkt, im nächsten Aufeinandertreffen der beiden Eishockey-Schwergewichte kommt es zu einem aufregenden Torhüter-Duell.
Denn auch aufseiten der Berliner überragt in der heißen Saisonphase der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bisher ein junger deutscher Keeper. Der 23-jährige Jonas Stettmer trieb die Straubing Tigers im Viertelfinale zur Verzweiflung, wie der 205 Tage jüngere Tiefensee den EHC Red Bull München. "Arno hat den Unterschied ausgemacht", lobte Adler-Coach Dallas Eakins seinen Schlussmann. Es mache "Spaß, junge Spieler wachsen zu sehen".
DEB-Position steht auf dem Spiel
In der Vorschlussrunde stehen sich die Goalies nun direkt gegenüber, Spiel eins der Best-of-seven-Serie steigt am Dienstag (19.30 Uhr/MagentaSport) in der Hauptstadt. In dem stets hitzigen Klassiker zwischen den beiden erfolgreichsten Klubs der DEL-Geschichte geht es für die beiden formstarken Youngster aber um mehr als nur den Einzug in die Finalserie.
Mit Blick auf die Weltmeisterschaft im Mai und der Unklarheit um den verletzten Mathias Niederberger (München) könnte sich in dem Duell entscheiden, wen Bundestrainer Harold Kreis mit nach Dänemark und Schweden mitnimmt. Argumente besitzen Stettmer und Tiefensee zuhauf, beide kommen in den Play-offs neben spektakulären Paraden auf eine Fangquote von weit über 90 Prozent.
Während Tiefensee seine Adler gegen München anführte, trifft das bei den Eisbären neben Stettmer auch auf die starke Offensive zu. "Sie haben drei Sturmreihen, die dich killen können", sagte Eakins, der Mannheimer Trainer empfindet den Titelverteidiger in diesem Jahr als "noch stärker als im letzten".
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Ronning strahlt am hellsten
Im überragend bestückten Angriff des Meisters brilliert vor allem Ty Ronning. Mit seinen bisher 81 Scorerpunkten erzielte der 27-Jährige in der DEL so viele wie es seit der Saison 2007/08, damals Robert Hock (95), kein Spieler mehr geschafft hat. Seit 19 Partien ist Ronning immer an mindestens einem Treffer des DEL-Rekordchampions beteiligt gewesen, die Bestmarke von Peter Draisaitl (21 Spiele in Serie in der Saison 1994/95) ist in Reichweite.
Schon in der Serie gegen die Adler könnte der Rekord fallen, die Bilanz aus der Hauptrunde spricht mit vier Siegen aus vier Spielen zudem klar für Berlin. Im Januar schossen die Eisbären Mannheim in der SAP Arena mit 9:3 ab, seit saisonübergreifend acht Begegnungen warten die Kurpfälzer auf einen Sieg gegen den Rivalen. Die letzten sechs Play-off-Serien, darunter das Viertelfinale im vergangenen Jahr, gingen nach Berlin.
Im zweiten Halbfinale stehen sich Hauptrundensieger ERC Ingolstadt und die Kölner Haie gegenüber. Das erste Spiel steigt am Mittwoch (19.30 Uhr/MagentaSport).
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