Play-offs der DEL: Die Viertelfinal-Serien im Check

Titelverteidiger Eisbären Berlin startet gegen die Straubing Tigers.
Titelverteidiger Eisbären Berlin startet gegen die Straubing Tigers.ČTK / imago sportfotodienst / Andreas Gora
Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) biegt in die entscheidende Saisonphase ein. Bereits im Viertelfinale der Play-offs kommt es zu spannenden Duellen.

ERC Ingolstadt (1.) - Nürnberg Ice Tigers (8.)

Die Ingolstädter spielten die zweitbeste Hauptrunde der DEL-Geschichte und gehen daher völlig verdient erstmals von der Pole Position in die heiße Saisonphase. Die Mannschaft von Mark French, der bereits zum zweiten Mal als Trainer des Jahres ausgezeichnet wurde, besticht durch ihre Breite: Gleich zwölf Spieler sammelten bisher 20 oder mehr Punkte. Topscorer wurde mit Alex Breton aber ausgerechnet ein Verteidiger, seine 20 Tore sind zugleich die meisten eines Abwehrspielers seit der Saison 2010/11.

Zwar sind die Panther bei den Special Teams nur Mittelmaß, im Fünf-gegen-Fünf dagegen enorm stark. Aufseiten Nürnbergs liegen die Hoffnungen auf eine Überraschung in den ersten Play-offs seit 2019 vor allem auf den Schultern von Evan Barratt, der mit 62 Punkten drittbester Scorer der Hauptrunde war.

Eisbären Berlin (2.) - Straubing Tigers (7.)

Der Meister stellt im DEL-Spieler des Jahres Leo Pföderl und Ty Ronning die beiden besten Scorer der Liga. Vor allem das Powerplay ist mit einer Erfolgsquote von 27,7 Prozent eine große Stärke der Berliner, die Ende Januar mit dem Tod Tobias Eders einen großen Schock verarbeiten mussten.

Seit mittlerweile neun Play-off-Serien sind die Eisbären unbesiegt, in der Saison 2022/23 hatte sich die Mannschaft von Trainer Serge Aubin als Champion überraschend nicht qualifiziert. Auf dem Weg zum zehnten DEL-Titel schaltete Berlin im letzten Jahr auch Straubing aus. Nach Platz drei und dem Halbfinaleinzug hatten sich die Tigers in der laufenden Spielzeit mehr erhofft, ein schwacher Saisonstart verhinderte aber eine bessere Platzierung in der Hauptrunde.

Fischtown Pinguins Bremerhaven (3.) - Kölner Haie (6.)

Die Mannschaft von der Waterkant schrieb in der letzten Saison beinahe ein Eishockey-Märchen, im Finale unterlag Fischtown aber letztlich klar den Eisbären. Thomas Popiesch ging anschließend nach Krefeld, Alexander Sulzer übernahm das Traineramt. Auch unter dem neuen Coach läuft es. Die erneute Qualifikation für die Play-offs war reine Formsache, auch der "Karawanken-Express" mit den slowenischen Topscorern Jan Urbas und Ziga Jeglic sowie ihrem Landsmann Miha Verlic lieferte erneut.

Vor allem das Tandem im Tor aus Kristers Gudlevskis und Maximilian Franzreb kann sich sehen lassen. Dass ein starker Goalie in den Play-offs Gold wert ist, ist im Eishockey hinlänglich bekannt. Doch auch Köln besitzt in Torjäger Justin Schütz eine echte Waffe. Im Direktvergleich der Hauptrunde stand es unentschieden.

Adler Mannheim (4.) - Red Bull München (5.)

Bereits im Viertelfinale treffen die Großklubs aufeinander, die Serie verspricht enorme Spannung. Beide Teams haben sich in der Hauptrunde mehr erhofft. Während die Adler aber an Dallas Eakins festhielten, tauschten die Münchner gleich zweimal ihren Trainer. Schon kurz nach Saisonbeginn musste der frühere Bundestrainer Toni Söderholm gehen, Nachfolger Max Kaltenhauser trat aus persönlichen Gründen zurück. Grund für Don Jackson, doch nochmal hinter die Bande zurückzukehren.

Der erfolgreichste Trainer der DEL (neun Titel) legte einen starken Start hin, gegen Ende der Hauptrunde fielen die Münchner aber wieder in alte Muster zurück. Zudem fehlt Topscorer Chris DeSousa für die ersten beiden Partien gesperrt. In den letzten drei Jahren ging jedes Duell zwischen Mannheim und München an das jeweilige Heimteam.