"Brutal, katastrophal, tragisch": Düsseldorf steigt ab

Alexander Blank und Brendan O'Donnell im Trauermodus
Alexander Blank und Brendan O'Donnell im TrauermodusCLIVE BRUNSKILL/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/Getty Images via AFP
Die Düsseldorfer EG ist sportlich abgestiegen. Der 3:0-Sieg am letzten Spieltag gegen Wolfsburg reichte nicht mehr.

"Iserlohn, Iserlohn"-Rufe schallten durch den Düsseldorfer Dome, auf dem Videowürfel spielte der Rivale aus dem Sauerland noch – doch die Schützenhilfe blieb aus. Die DEG-Spieler, die gerade 3:0 gegen Wolfsburg gewonnen hatten, standen im Mittelkreis und hofften vergeblich.

Der achtmalige Meister verlor das dramatische Fernduell um den Klassenerhalt in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und steht vor einer ungewissen Zukunft.

"Es ist brutal", sagte Manager Niki Mondt bei MagentaSport, "ich bin Düsseldorfer, habe mit dreieinhalb Jahren bei der DEG angefangen, das ist mein Verein, meine Heimatstadt. Da kann sich jeder vorstellen, dass es für mich katastrophal ist, dass ich es tragisch finde."

Die DEL-Hauptrunde ist beendet
Die DEL-Hauptrunde ist beendetFlashscore

Mondt schützt Trainer Reinprecht

Am Ende einer völlig verkorksten Saison war der Abstieg erst Minuten nach der Schlusssirene in Düsseldorf perfekt, als die Augsburger Panther in Iserlohn ein 3:2 über die Zeit brachten und sich damit retteten. Tränen, Pfiffe, Wut – die Emotionen auf den Rängen kochten beim Traditionsklub hoch. Und natürlich stand Mondt als Sportchef besonders in der Kritik.

Der Ex-Nationalspieler übernahm die Verantwortung. Nicht der umstrittene Trainer Steven Reinprecht sei "das Problem" gewesen, sondern "die Mannschaft, die ich zusammengekauft habe. Es ist mein Fehler gewesen, sie so zusammenzustellen."

Match-Center: Düsseldorf vs. Wolfsburg

Hoffnung auf Unterstützung der Stadt Düsseldorf

Hoffnung, doch noch in der DEL zu bleiben, macht sich Mondt nicht. "Für mich ist klar, dass ich jetzt für die DEL2 plane", sagte er. Die DEG bliebe nur dann erstklassig, wenn keiner der fünf aufstiegsberechtigten Zweitligisten Meister würde – alle haben sich direkt für das Viertelfinale qualifiziert.

Deshalb blickte Mondt nach vorne und gab sich kämpferisch. "Profi-Eishockey gehört nach Düsseldorf. Die DEG ist eine der größten Marken im deutschen Eishockey, sie gehört mit Sicherheit nicht in die DEL2", sagte er, "deshalb müssen wir wieder aufstehen und alles dafür tun, wieder hochzukommen."

Das wird nicht einfach. Aktuell steht kein einziger Spieler unter Vertrag, die Sponsorenverträge gelten nur für die DEL. Und die große Arena ist eigentlich zu teuer für die zweite Liga. "Alle wissen, wie teuer ein Spieltag hier ist", sagte Mondt, "in der DEL2 werden wir weniger Zuschauereinnahmen und weniger Sponsoringeinnahmen haben, da brauchen wir Unterstützung der Stadt." Und wie schwer es ist, sportlich wieder aufzusteigen, erlebt gerade der Nachbar Krefeld Pinguine, der nach seinem Abstieg 2022 bereits den dritten Anlauf zurück in die DEL nimmt.