Gesetzte Spieler mit Problemen
Eine Rekordzahl von 14 gesetzten Spielern schied bei der PDC World Darts Championship bereits in den ersten beiden Runden aus. Der ehemalige Weltmeister und an zweiter Stelle gesetzte Michael Smith erlitt bei seinem ersten Auftritt eine völlig überraschende 2:3-Niederlage gegen Kevin Doets, was früh den Startschuss zu einer Reihe von Überraschungen setzte.

Das Chaos setzte sich in der zweiten Runde am Samstag fort, als der fünffache Champion Raymond van Barneveld sensationell von Nick Kenny aus dem Turnier geworfen wurde. Am Sonntag wurde der an Nummer 14 gesetzte Gary Anderson von Jeffrey de Graaf in Rekordzeit mit 3:0 demontiert.
Komplettiert wurden die Schocks vom frühen Ausscheiden vom an Nummer fünf gesetzten Rob Cross sowie Dave Chisnall, dem an Nummer sechs gerankt war.
Kist mit erstem Neun-Darter
Christian Kist warf bei seiner Erstrundenniederlage gegen Madars Razma bei der PDC World Darts Championship das erste Neun-Dart-Finish des Turniers und bezeichnete dieses Kunststück als einen "unglaublichen Moment".
Der Niederländer schied nach einer 1:3-Niederlage aus dem Wettbewerb aus, schrieb aber mit seinem Neun-Darter Geschichte und gewann dabei 60.000 Pfund - neben einer Spende in gleicher Höhe an Prostate Cancer UK und für einen Zuschauer im Alexandra Palace.

"Der Neun-Darter war ein unglaublicher Moment, die Doppel 12 zu treffen fühlte sich fantastisch an", sagte Kist. "Vielleicht werde ich nächsten Monat mit dem Preisgeld in den Urlaub fahren. Ich habe das Spiel allerdings verloren, deshalb bin ich ein bisschen enttäuscht, dass ich in der ersten Runde ausgeschieden bin."
Der Fluch des perfekten Legs?
Der an Nummer neun gesetzte Australier Damon Heta zeigte im zweiten Satz seines Matches gegen Luke Woodhouse ebenfalls ein perfektes Leg und sicherte sich das Preisgeld. Auch sein Gegner feierte ausgelassen mit, so wie die begeisterten Zuschauer im Ally Pally.
Wie bei Kist brachte auch seine unglaubliche Leistung einem glücklichen Fan im Ally Pally 60.000 Pfund ein, doch wie Kist schied auch Heta am Ende aus. Luke Woodhouse schaffte ein bemerkenswertes Comeback, indem er einen 1:3-Rückstand aufholte und das spannende Match mit 4:3 gewann.

Wright schaltet Topfavorit Humphries aus
Peter Wright trotzte seinen jüngsten Schwierigkeiten und lieferte eine überragende Leistung ab, um den amtierenden Champion Luke Humphries im Achtelfinale der World Darts Championship zu entthronen. Der wiedererstarkte "Snakebite" verwandelte 70 Prozent seiner Würfe auf die Doppelfelder und sich einen am Ende souveränen 4:1-Sieg über die Nummer eins der Welt.
Der bemerkenswerte Sieg ließ Wright sogar kurzfristig an eine Chance auf den nächsten WM-Titel glauben. Die schottische Ikone, die eine turbulente Saison 2024 hinter sich hat, war nach diesem entscheidenden Sieg sichtlich bewegt. "Es hat mir geholfen, dass ich gegen Luke nicht über die volle Distanz gehen mzsste", erklärte der Schotte, der Humphries nach dem Spiel seine Anerkennung zollte.
"Wenn ich ihn in dieser Runde nicht besiegt hätte, glaube ich, dass er seinen Titel behalten hätte. Ich glaube nicht, dass ein Spieler über eine längere Distanz an Luke herangekommen wäre. Humphries und Littler inspirieren mich, weiter Dart zu spielen, und ich weiß, dass ich dieses Spiel immer noch spielen kann."
Littler übersteht harten Joyce-Kampf
Luke Littler gab zu, dass sein Triumph gegen Ryan Joyce im Achtelfinale ein "hartes Spiel" war, in dem beide Spieler ein hohes Niveau zeigten. Der Weltranglistenvierte wurde permanent unter Druck gesetzt, doch Littler behielt am Ende mit 4:3 die Oberhand.
Der 17-Jährige erzielte einen Durchschnitt von 103,14 und traf beachtliche 14 180er, hatte aber Probleme im Finishing und verfehlte mehrere Doppel mit einem höchsten Checkout von nur 68.
"Es war ein sehr hartes Spiel. Wir haben beide sehr gut gespielt", meinte Littler. "Ryan sagte, er hätte kein Power Scoring, aber er war in jedem Leg, das ich angeworfen habe, direkt hinter mir! Ryan wird mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein, aber ich denke, er sollte mit der Art und Weise zufrieden sein, wie er gespielt hat."