German Darts Grand Prix: Schindler hält deutsche Fahne hoch - "Shaggys" Mittelfinger

German Darts Grand Prix: Martin Schindler bejubelt den Sieg über Jonny Clayton.
German Darts Grand Prix: Martin Schindler bejubelt den Sieg über Jonny Clayton.Jan Thoden / PDC Europe
München, Ostersonntag, die Pfeile fliegen – und das Publikum bekommt beim German Darts Grand Prix ordentlich was geboten. Besonders für die deutschen Fans war es ein emotionaler Tag, an dem am Ende nur einer den Einzug in die nächste Runde feiern durfte: Martin Schindler. Der Strausberger besiegte niemand Geringeren als Jonny Clayton – und das ziemlich eindrucksvoll.

„The Wall“ hatte gegen den walisischen Publikumsliebling einen Start zum Vergessen – das erste Leg ging an Clayton. Doch was dann folgte, war eine sportliche Machtdemonstration. Sechs Legs in Folge sicherte sich Schindler, getragen von einer elektrisierenden Atmosphäre in der Halle. Ein 6:1-Sieg und der verdiente Einzug in Runde drei. Die deutsche Darts-Hoffnung lebt!

Weniger Glück hatte Ricardo Pietreczko, der gegen Rob Cross lange gut mithielt. „Pikachu“ zeigte Kampfgeist, ließ sich von Cross’ konstantem Spiel aber am Ende den Schneid abkaufen. Cross, der morgen auf Ratajski trifft, zog eiskalt durch – schade für den gebürtigen Berliner, der sich aber nicht verstecken muss.

Das vielleicht dramatischste Spiel des Tages lieferte Kim Huybrechts gegen Michael van Gerwen. Der Belgier hatte beim Stand von 5:4 sogar einen Matchdart bei 130 – verpasste aber knapp die Sensation. MvG, sonst eher der souveräne Dominator, wackelte gewaltig, rettete sich aber in den Decider und gewann letztlich mit einem Average von über 100 Punkten. Ein kleiner Krimi am Münchner Abend.

Nicht viel zu feiern hatte Geburtstagskind Raymond van Barneveld, der gegen Gerwyn Price unterging. Der „Iceman“ machte seinem Namen alle Ehre und spielte kühl und effektiv. Zwar zeigte Barney mit vier 180ern seine Klasse, doch am Ende war Price einfach zu konstant – inklusive einem 150er-Finish zum Abschied.

Scott Williams Mittelfinger in Richtung Fans

Mit dem Ausscheiden von Pietreczko ist nun Martin Schindler der letzte deutsche Vertreter im Turnier. Doch mit dieser Form und dem Rückenwind des Publikums ist ihm am Montag noch einiges zuzutrauen.

Und sonst so? Luke Littler ließ nichts anbrennen und spielte einen beeindruckenden 107er-Average gegen Cam CrabtreeDamon Heta musste eine böse 0:6-Klatsche gegen Ryan Joyce hinnehmen. Dave Chisnall brillierte mit einem Beinahe-9-Darter und einem 147er-Checkout gegen Dirk van Duijvenbode. Und Josh Rock zeigte keine Gnade im "Kumpel-Duell" gegen Scott Williams – samt frechem Mittelfinger von Letzterem in Richtung eines Fans. Showeinlage inklusive.

Noch 16 Spieler sind im Rennen – und nur noch einer von ihnen trägt schwarz-rot-gold. Am Montagnachmittag trifft Schindler in der dritten Runde auf Gian van Veen. Für alle deutschen Fans heißt es also: Daumen drücken.