Das deutsche Aufgebot für die EuroBasket 2025:
Isaac Bonga (Partizan Belgrad/Serbien), 08.11.1999, Guard, 2,03 m, 53 Länderspiele
Tristan da Silva (Orlando Magic/USA), 15.05.2001, Forward, 2,03 m, 6
Oscar da Silva (Bayern München), 21.09.1998, Power Forward, 2,06 m, 20
Justus Hollatz (Bayern München), 21.04.2001, Point Guard, 1,95 m, 51
Leon Kratzer (Bayern München), 04.02.1997, Center, 2,12 m, 22
Maodo Lo (Zalgiris Kaunas/Litauen), 31.12.1992, Point Guard, 1,92 m, 110
Andreas Obst (Bayern München), 13.07.1996, Shooting Guard, 1,91 m, 85
Dennis Schröder (Sacramento Kings/USA), 15.09.1993, Point Guard, 1,88 m, 95
Daniel Theis (AS Monaco/Frankreich), 04.04.1992, Forward/Center, 2,04 m, 81
Johannes Thiemann (Gunma Crane Thunders/Japan), 09.02.1994, Forward/Center, 2,05 m, 99
Johannes Voigtmann (Bayern München), 30.09.1992, Center, 2,11 m, 126
Franz Wagner (Orlando Magic/USA), 27.08.2001, Guard/Forward, 2,08 m, 44
Nächste Krone für Leader Schröder?
Tiefstapeln ist nichts für Dennis Schröder. "Sky is the Limit" lautet sein Credo. Es gibt keine Grenzen – und deshalb hat der Weltmeisterkapitän bei der EuroBasket auch nur eines im Sinn. "Das große Ziel ist Gold", betonte Schröder noch einmal zum Ende der Vorbereitung in Köln, genau wie er es zu Beginn der Vorbereitung getan hatte.
Es ist logisch, es ist konsequent, dass der Weltmeister bei der Europameisterschaft den Titel anpeilt. Auch wegen der Enttäuschung von Berlin, als es vor drei Jahren "nur" Bronze gegeben hatte, es war damals mehr drin. Und Schröder glaubt fest an den nächsten großen Wurf, auch wenn Serbien beim Supercup in München zuletzt zeigte, dass es derzeit stärker ist.

Dennis Schröder wäre nicht Dennis Schröder, wenn er sich von dieser Erkenntnis beeindrucken ließe. Es verträgt sich nicht mit seinem Selbstverständnis. "Wir werden den Titel gewinnen", kündigte der Spielmacher zuletzt im "stern" an, "wäre ich davon nicht überzeugt, würde ich das Turnier nicht spielen und meine Zeit lieber in Braunschweig verbringen."
Match-Center: Montenegro vs. Deutschland
Turbulente NBA-Karriere
Braunschweig, das ist seine Heimatstadt, da will er wieder hin, mit seiner Frau und den drei Kindern, wenn die NBA-Karriere vorbei ist. Schröder hat eine turbulente Saison hinter sich, musste zweimal das Team wechseln.
Von Brooklyn ging es über die Golden State Warriors nach Detroit, doch auch da bleibt der 31-Jährige nicht. Nach der EM läuft Schröder für die Sacramento Kings auf, seine zehnte Station in Nordamerika.
So unstet sein Dasein in der Milliardenliga ist, so stabil ist es im Nationalteam. Schröder ist der unangefochtene Leader, geht voran, hält auf dem Feld die Zügel in der Hand und kann jederzeit zum X-Faktor werden. Wie zuletzt in Madrid, als er nach großen Problemen mit dem Wurf übernahm und den Sieg über Europameister Spanien klarmachte.
Rassismus-Thematik
Schröder wird geachtet, im Team und bei den Fans, doch ganz glücklich ist der selbsternannte Anführer nicht. "Ich saß schon mit 14 Jahren vor dem Fernseher, als Dirk Nowitzki die Fahne bei den Sommerspielen 2008 in Peking getragen hat", erzählte er zuletzt: "Damals dachte ich: Wie cool, eine größere Wertschätzung kann es nicht geben. Heute weiß ich allerdings: Es ist eine große Ehre, aber es wird bei mir niemals so sein wie bei Dirk. Ich werde in diesem Land nicht die gleiche Liebe bekommen, weil ich dunkelhäutig bin."
Der Point Guard leidet unter einem Gesellschaftsproblem, so wie viele andere, gibt sich aber davon unabhängig auch selbstkritisch ("Ich habe Fehler gemacht, ich bin nicht perfekt"). Es waren etwa protzige Auftritte mit Sportwagen, die bei so manchem nicht gut ankamen.
Doch in der Basketballszene hat Schröder alle Unterstützung, die es braucht. Bei seinem EM-Tipp trug Nowitzki übrigens Deutschland als Europameister ein, und Schröder als MVP.
Was kommt raus, wenn es ab Mittwoch im finnischen Tampere ernst wird? Gold? Silber? Bronze? "Alles ist möglich", sagt der Käpt'n. Doch es soll eben wieder die Krone her ("gehen natürlich auf Gold"), keine andere Medaille. Tiefstapeln, das ist nichts für Dennis Schröder.
