"Red Bull ist zurück": Max Verstappen will in Monaco nachlegen

Verstappen in Imola.
Verstappen in Imola.ČTK / imago sportfotodienst / HOCH ZWEI
Max Verstappen gewinnt in Imola und glänzt wie in besten Zeiten. In dieser Form kann der Weltmeister die Überflieger von McLaren in die Knie zwingen.

Max Verstappen warf noch einen raschen Blick aus dem Fenster des Helikopters und blickte hinab auf die Strecke in Imola, auf der er zuvor die Kräfteverhältnisse in der Formel 1 zurechtgerückt hatte. Mit dem Gefühl, allen anderen fahrerisch überlegen zu sein, verließ der Weltmeister den Ort des Triumphs und machte sich auf den Weg in die Wahlheimat Monaco, zu seiner Freundin und seiner Tochter - dass dort in wenigen Tagen bereits der nächste Grand Prix ansteht, kommt dem Niederländer gerade recht.

"Ich liebe es, in Monaco zu fahren, aber es war in der Vergangenheit nicht unsere stärkste Strecke", sagte Verstappen mit Blick auf den Klassiker am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) im Fürstentum. Allerdings, schränkte der 27-Jährige ein: "Ich hatte auch nicht allzu große Hoffnungen, dass wir in der Lage sein würden, in Imola zu gewinnen - und das hat ja doch geklappt."

Und wie: Die Art und Weise, wie Verstappen das Geschehen dominierte, erinnerte an vermeintlich lange vergangene Zeiten, er ließ den WM-Führenden Oscar Piastri (Australien) und dessen McLaren-Teamkollegen Lando Norris (England) chancenlos zurück. "Wir waren einfach nicht schnell genug", gab Norris zähneknirschend zu. In der WM führt Piastri (146) aktuell vor Norris (133) und Verstappen (124), "doch es sind noch viele Rennen zu fahren", sagte der Titelverteidiger.

Alle ziehen "beinhart an einem Strang"

Das Update, das Red Bull für das Rennen in Imola am RB21 verbaut hatte, scheint zu greifen. Das Auto sei zum ersten Mal seit langer Zeit "wieder top gewesen. Für Max ist das eine wichtige Voraussetzung, er muss sehen, dass alle beinhart arbeiten und an einem Strang ziehen", sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko bei Sky: "Auf jeden Fall ist Red Bull zurück."

Das hat auch die Konkurrenz registriert, vor allem bei McLaren machte sich Ernüchterung breit. Es wird sicher kein Privatduell zwischen Piastri und Norris um die WM-Krone, Verstappen ist in dieser Form eine riesige Gefahr. "Wir müssen auf der Hut sein", warnte McLarens Teamchef Andrea Stella: "Wir hätten eigentlich erwartet, dass wir konkurrenzfähiger sind."

McLaren war auch wie gewohnt allen anderen überlegen - aber eben nicht Verstappen. Der preschte mit einem sensationellen Manöver gleich nach dem Start an Piastri vorbei und flog auf und davon. "Das Rennen wurde mehr oder weniger in der ersten Kurve entschieden", sagte Stella.

Verstappen wollte jedoch nicht zu überschwänglich sein, er erinnerte daran, dass die Strecke in Monaco eine ganz andere Charakteristik hat als jene in Imola. Erst am Wochenende werde ersichtlich, ob Red Bull die McLaren auch auf diesem Kurs gefährden kann.

"Oscar Piastri führt die WM zwar weiterhin an, aber der Australier wurde mal eben mit den Tatsachen konfrontiert", schrieb die niederländische Zeitung Telegraaf: "Rechnen Sie immer mit Max Verstappen." Spätestens jetzt wird dies die Konkurrenz wieder machen.