Flitterwochen in Fiorano: Lewis Hamilton bei offizieller Ferrari-Vorstellung

Lewis Hamilton zeigte sich am Mittwoch erstmals in einem Ferrari.
Lewis Hamilton zeigte sich am Mittwoch erstmals in einem Ferrari.Alessandro Bremec / NurPhoto / AFP
Premieren hat Lewis Hamilton in seiner langen Karriere schon einige erlebt. "Das erste Rennen, das erste Podium, der erste Sieg, der erste Titel", sagt der 40-Jährige. Aber es gab da ja noch diese eine große Sache, die lange auf sich warten ließ: "Das erste Mal einen Ferrari zu fahren, das war eines der besten Gefühle meines Lebens."

Und am Mittwoch war es tatsächlich so weit. Rund ein Jahr nach der Ankündigung dieses großen Wechsels von Mercedes zur Scuderia ist die Ehe ganz offiziell geschlossen, "mit dem breitesten Grinsen auf dem Gesicht" rollte der Rekordweltmeister im roten Auto aus der Garage: Lewis Hamilton ist nun ein Ferrari-Pilot.

Auf der hauseigenen Rennstrecke in Fiorano drehte er insgesamt 30 Runden, keine 90 Kilometer waren das. Die erlaubte Testdistanz in der Formel 1 ist eben stark begrenzt, Hamilton wäre gerne mehr gefahren. Dennoch fühlte sich das, was rund um Maranello geschah, schon sehr nach Flitterwochen an. Drei Tage lang waren die Fans vor Ort, standen trotz des Schmuddelwetters im italienischen Winter an der Strecke und drückten ihre Gesichter an den Zaun.

Hamilton schrieb viele Autogramme und sagte Sätze wie diese: Die erste Ausfahrt habe ihn "an meinen ersten Test überhaupt in einem Formel-1-Auto erinnert. Das war damals so aufregend und speziell. Und jetzt, fast 20 Jahre später, fühle ich diese Emotionen noch einmal."

Es sind unkomplizierte erste Tage, allerdings dürfte es kaum so weitergehen. Jede Menge Kennenlern-Arbeit wartet schon bis zu den offiziellen Testfahrten in Bahrain (26. bis 28. Februar), am 16. März beginnt die neue Saison in Australien. Und dann wird die Motorsport-Welt nirgends so genau hinschauen wie bei Ferrari.

Hackordnung bei Ferrari offen

Wie stark ist das Auto? Erlaubt es Hamiltons Angriff auf den achten WM-Titel? Wie schnell findet sich der Engländer im neuen Team zurecht? Und wer ist überhaupt die Nummer eins bei Ferrari? Charles Leclerc war diesen Status stets gewohnt. Der Monegasse stammt aus der eigenen Akademie, spricht fließend italienisch, hat den Tifosi erst im vergangenen Jahr den Heimsieg in Monza beschert und genießt ein gewisses Ansehen.

Lewis Hamilton allerdings würde kaum zu einem Team wechseln, um sich dort unterzuordnen. Und so bietet dieses neue Duell in Rot die wohl größte Sprengkraft der Saison 2025. "Wo kracht's als Erstes?", fragte das Fachmagazin auto motor und sport zuletzt bereits - und bebilderte das Ganze, natürlich, mit Hamilton und Leclerc.