„Es fehlt etwas“: Nico Rosberg über Lewis Hamiltons schwierigen Start bei Ferrari

Nico Rosberg hat sich zu den bisherigen Leistungen von Formel 1-Weltmeister Lewis Hamilton bei Ferrari geäußert.
Nico Rosberg hat sich zu den bisherigen Leistungen von Formel 1-Weltmeister Lewis Hamilton bei Ferrari geäußert.JAKUB PORZYCKI/NurPhoto via AFP
Der Einstieg von Lewis Hamilton bei Ferrari verläuft bislang alles andere als nach Wunsch – und sein ehemaliger Teamkollege Nico Rosberg findet klare Worte für die aktuelle Verfassung des siebenfachen Weltmeisters. Nach einem ernüchternden sechsten Platz beim Großen Preis von Spanien sieht Rosberg vor allem eines: Hamilton hat noch keinen Draht zu seinem neuen Auto gefunden.

Nach einem soliden fünften Platz im Qualifying und der Hoffnung auf das erste Ferrari-Podium seiner Karriere, fiel Hamilton im Rennen schnell zurück. Zwar konnte er zu Beginn George Russell überholen, doch Probleme mit der Bodenhaftung warfen ihn rasch zurück. Der Brite musste Charles Leclerc kampflos passieren lassen, verlor anschließend Positionen an Russell und sogar an Sauber-Fahrer Nico Hülkenberg.

Das war schwer anzusehen“, kommentierte Rosberg Hamiltons Auftritt beim britischen TV-Sender Sky Sports. „Er war einfach langsam – was für ihn sehr ungewöhnlich ist. Vor allem im Rennen ist Lewis normalerweise unglaublich stark, doch dieser Sonntag war schockierend schlecht.

Formel 1: Ein Auto, das nicht funktioniert – und keine Antworten

Hamilton selbst wirkte nach dem Rennen ratlos. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, erklärte er im Interview mit Sky Sports F1. Auch über Funk ließ er seinem Frust freien Lauf: „Mit dem Auto stimmt etwas nicht, Mann. Das ist das Schlimmste, was ich je erlebt habe.

Teamchef Frederic Vasseur bestätigte anschließend, dass es im letzten Stint vor dem Safety Car ein Problem mit dem Auto gegeben habe, ohne jedoch Details zu nennen. Für Rosberg ist jedoch klar: Solche Unsicherheiten zermürben einen Fahrer. „Wenn man keine Antworten hat, ist das unglaublich schwer. Und dann sieht man seinen Teamkollegen aufs Podium fahren – das ist eine düstere Situation.

Hamiltons bisherige Bilanz bei Ferrari fällt ernüchternd aus: Nach neun Rennen liegt er auf dem sechsten Platz der Fahrerwertung – 23 Punkte hinter Charles Leclerc. Nur zweimal konnte er Leclerc im Qualifying schlagen, im Rennen bisher lediglich einmal bezwingen. Für Rosberg reiht sich das in ein beunruhigendes Gesamtbild ein: „Das ist eine Fortsetzung seiner Form aus dem letzten Jahr, als er zum ersten Mal über eine komplette Saison hinweg eine echte Schwächephase hatte.

Der ehemalige Weltmeister sieht die Ursache nicht nur beim Auto: „Es fehlt etwas. Er hat noch keinen richtigen Draht zum Auto gefunden und wirkt zurückhaltend.“ Zwar habe Hamilton in Imola mit einer starken Aufholjagd gezeigt, dass sein Renntempo noch vorhanden sei – doch Rosberg stellt auch die Frage nach dem Alter: „Lewis ist 40. Irgendwann lässt die Verarbeitungsgeschwindigkeit nach, vor allem im Qualifying. Vielleicht sehen wir gerade den Beginn dieses Prozesses.

Rosberg über Hamilton: "Da fehlt etwas"

Ferraris Hoffnung, mit Hamilton nach 17 titellosen Jahren wieder in den WM-Kampf einzugreifen, bekommt durch die anhaltenden Probleme einen Dämpfer. Rosberg bringt es auf den Punkt: „Das Auto ist kein Kinderspielzeug, aber man erwartet von einem Fahrer wie Lewis, dass er sich schneller darauf einstellt.

Hamilton steht vor der Herausforderung, seine Routine, Erfahrung und Rennerfahrung in Einklang mit einem neuen Umfeld und einem sensiblen Auto zu bringen – bislang gelingt ihm das nur in Ansätzen. Ob er die Wende schafft, bleibt offen. Sicher ist nur: Die Erwartungen waren hoch – und Rosbergs Urteil ist klar: „Da fehlt etwas“.