NFL goes Olympia: St. Brown ist schon heiß – "wäre ein wahr gewordener Traum"

Für St. Brown wäre die Teilnahme an Olympia ein wahrgewordener Traum.
Für St. Brown wäre die Teilnahme an Olympia ein wahrgewordener Traum.ČTK / AP / Rick Osentoski
Die NFL erlaubt ihren Superstars, bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles am Flag-Football-Turnier teilzunehmen. Aber: Es ist fraglich, ob sie tatsächlich starten.

Für Amon-Ra St. Brown war die Sache längst klar. "An den Olympischen Spielen teilzunehmen", hat er wissen lassen, "wäre ein wahr gewordener Traum." Wahr geworden ist sein Traum noch nicht, aber ein bisschen wahrscheinlicher, nachdem die Besitzer der 32 Franchises der National Football League (NFL) einstimmig entschieden haben: Der Weg zu L.A. 2028 ist frei, auch für Superstars wie Quarterback Patrick Mahomes, der in der Vergangenheit hat durchblicken lassen: "Ich hätte auf jeden Fall Lust."

Olympia als Werbung für die NFL

St. Brown, Großverdiener bei den Detroit Lions, könnte als Deutsch-Amerikaner für beide Länder antreten, wenn die Variante Flag Football in gut drei Jahren erstmals offiziell olympisch ist (1932 in L.A. war Football bereits Demonstrationssportart). "It's up" ("Es geht los"), kommentierte er bei Instagram die Nachricht vom "Go" auch seines Arbeitgebers. Dazu schrieb der Wide Receiver "Die Mannschaft" und setzte eine Deutschland-Flagge dahinter. Nun müsste sich Deutschland nur noch als eines von sechs zugelassenen Teams qualifizieren.

Das Votum der Klubeigentümer pro Olympia kommt mit Blick auf die Expansionspläne der Liga wenig überraschend: In der kommenden Saison lässt die NFL nun bereits sieben Spiele außerhalb der USA austragen, auch in Berlin, wo am 9. November die Indianapolis Colts auf die Atlanta Falcons treffen.

Die NFL hatte daneben viel Lobbyarbeit betrieben, um Flag Football ins Programm von L.A. zu drücken. "Olympia kann sehr viel für das Interesse an unserem Sport bewirken", sagt Jerry Jones, einflussreicher Besitzer der Dallas Cowboys.

Termin-Probleme mit Training-Camps

Mit Flag Football sind die Stars der NFL bestens vertraut, seit 2023 wird auch der Pro Bowl in dieser weitgehend kontaktlosen Variante ausgetragen: Gestoppt werden die Spieler, indem ihnen eine von drei "flags" aus dem Gürtel um die Hüfte gerissen wird. Bei Olympia wird für jeweils sechs Frauen- und Männer-Teams die gängigste, auch bei Welt- und Europameisterschaften gespielte Variante im Programm sein: "5on5" - jedes Team besteht aus fünf Mitgliedern. Das Feld ist 70 mal 30 Yards groß (64 mal 27,4 m), ein Duell dauert zweimal 20 Minuten.

Wer 2028 tatsächlich in den zehnköpfigen Kadern stehen wird, ist freilich ungewiss: Jeder NFL-Klub wird höchstens einen Spieler pro Nation abstellen. Einige Headcoaches wie John Harbaugh von den Baltimore Ravens, dessen Quarterback Lamar Jackson für das Aufgebot der USA fraglos infrage käme, sind außerdem wenig begeistert: Nur eineinhalb Monate vor dem Beginn der NFL-Saison würde Olympia in L.A. (14. bis 30. Juli 2028) mit den Terminen für die obligatorischen Training-Camps der Klubs kollidieren.