Das Flashscore Football Lexikon - Das ABC und alles was ihr über die NFL wissen müsst

Flashscore bietet das ABC des American Footballs an - Alles was ihr über die NFL wissen müsst.
Flashscore bietet das ABC des American Footballs an - Alles was ihr über die NFL wissen müsst.AFP
Der American Football erfreut sich seit Jahren einer steigenden Beliebtheit. Seit 2014 schauen sich das Spektakel in Deutschland jedes Jahr mindestens eine Millionen Zuschauer an. 2021 erreichte man mit 2,23 Millionen Zuschauern die bis heute höchste Zuschauerzahl. Unbemerkt blieb das auch in den USA nicht, weshalb seit 2022 Spiele in Deutschland ausgetragen werden. Aber besonders für neue Fans stellt sich häufig die Frage: Worüber reden die Kommentatoren da eigentlich? Was ist ein Sack? Und was bedeuten die Zahlen unten im Bild? Im folgenden Flashscore Football Lexikon erklären wir euch alles was ihr wissen müsst, um am Montagmorgen auf der Arbeit überzeugen zu können.

Vorneweg muss gesagt werden, dass American Football seine größte Popularität in den USA hat. Dementsprechend hat es sich auch im deutschen Sprachgebrauch eingebürgert, viele englische Begriffe zu verwenden.

Das Ziel des Spiels

Im American Football ist das Ziel, wie in den meisten Sportarten, mehr Punkte zu erzielen, als das gegnerische Team. Primär versuchen die Teams dies über das Erzielen von Touchdowns, aber Punkte können auf viele Art und Weisen erzielt werden.

Das Spielfeld

Maße: Im Football wird das angloamerikanische Maßsystem verwendet (Zoll, Fuß, Yard). Dementsprechend ist ein Football-Feld 100 Yards (circa 91,4 Meter) lang und 160 Fuß (circa 48,8 Meter) breit. Nimmt man es genau, ist ein Feld sogar 120 Yards (circa 109,7 Meter) lang, da auf beiden Enden des Feldes eine Endzone ist, die jeweils 10 Yards (circa 9,1 Meter) lang und das Ziel für Touchdowns ist. Die amerikanische Maßeinheit des Footballfeldes bezieht sich dennoch auf die 100 Yards.

Goal: An den beiden langen Enden des Feldes stehen, in der Regel gelbe, Goals bzw. Uprights. Dieses Goal beginnt mit einer Querlatte auf 10 Fuß (3 Meter) Höhe und hat links und rechts Pfosten, die nach oben ragen. Diese Pfosten sind 18 Fuß 6 Zoll (circa 5,6 Meter) auseinander und ragen 35 Fuß (11 Meter) über die Querlatte. Das Ziel des Goals sind Field Goals und Extrapunkte.

Blick auf ein Goal und Yard-Linien beim American Football
Blick auf ein Goal und Yard-Linien beim American FootballGene Gallin auf Unsplash

Yard-Linien: Die 100 Yards zwischen den beiden Endzonen sind von 1-50 durchnummeriert, wobei die 50-Yard-Linie den Mittelpunkt bildet, von wo aus die Nummerierungen in beiden Richtungen abnehmen, bis sie bei der 1-Yard-Linie vor der Endzone ankommen. Dabei ist für jeden Yard ein kleiner Strich an der Seitenlinie, beziehungsweise zwei Markierungen in der Mitte des Feldes (Hash Marks). Alle fünf Yards geht ein Strich über die gesamte Breite des Feldes, alle zehn Yards sind die Linien groß auf dem Feld beschriftet, abgesehen von der 50-Yard-Linie haben auch alle Nummern ein kleines Dreieck, welches zur näheren Endzone zeigt.

Out of Bounds: Spricht ein Kommentator davon, dass ein Spieler den Ball Out of Bounds geworfen hat oder aber beim Fangen des Balles Out of Bounds ist, dann redet er schlicht vom Aus. Dabei ist es egal, ob es sich ums Seitenaus oder dem Aus hinter den Endzonen handelt. Im Gegensatz zum Fußball zählt die Linie mit zum Aus.

Das Spielfeld beim NFL-Spiel in München 2022
Das Spielfeld beim NFL-Spiel in München 2022AFP

Der Spielablauf

Spielzeit: Ein Spiel dauert 4x15 Minuten. Steht es nach Ablauf der 60 Minuten Unentschieden, gibt es eine Overtime von 10 Minuten. Erzielt das Team, welches als erstes den Ball bekommt, einen Touchdown, endet das Spiel. Erzielt das Team nur ein Field Goal oder holt keine Punkte, darf das andere Team angreifen. Wenn das zweite Team ausgleicht, geht es weiter bis ein Team das nächste Mal punktet, ansonsten wird das Spiel mit dem entsprechenden Spielstand beendet. Steht am Ende der 10 Minuten kein Sieger fest, wird das Spiel als Unentschieden gewertet - Ausnahme: Bei Playoffs-Spielen geht es in eine weitere Overtime.

Kickoff: Das Spiel wird durch einen Kickoff begonnen. Der Ball liegt dabei auf der 25 Yard-Line und wird in Richtung der ballfernen Endzone geschossen. Das andere Team hat dann die Aufgabe, den Ball entgegenzunehmen. Fängt ein Spieler den Ball in der Endzone oder der Ball fliegt in der Endzone ins Aus, so ist dies ein Touchback – der Ball wird auf die 25 Yard-Line gelegt (dementsprechend auf der anderen Spielfeldhälfte als der Kickoff). Kickt ein Team den Ball mindestens 10 Yards und nimmt ihn dann selbst auf, darf es in Ballbesitz bleiben (Onside-Kick). Nach Touchdowns und Field Goals kommt es ebenso zu Kickoffs.

Down: Der Begriff Down ist hier ein Synonym von Spielzug. Es beginnt mit dem Snap und endet, wenn der Ball sich nicht mehr bewegt. Möglich kann dies sein durch das zu Boden bringen des Ballträgers (Dabei ist es egal, wer den Ball trägt), einem Ball, der im Aus liegt oder einem unvollständigen Pass. Kontrolliert ein Spieler den Ball, wenn der Spielzug vorbei ist, beginnt dort das nächste Down. Landet ein Pass im Aus oder auf dem Boden, beginnt das nächste Down an der gleichen Stelle, wie das vorherige.

Auch am Spielfeldrand kann man das Down erkennen
Auch am Spielfeldrand kann man das Down erkennenAFP

Drive: Ein Angriff des Teams wird auch Drive genannt. Ein Drive ist eine Reihe von Spielzügen, die das Team läuft. Sollte ein Team durch Kickoff in Ballbesitz gekommen sein, beginnt mit diesem der Drive, ansonsten ist der erste Pass oder Lauf der erste Spielzug. Damit ein Team, das in Führung liegt, den Ball nicht ewig behält, muss der Drive vorwärts gehen: Vier Downs hat ein Team, um zehn Yards zu schaffen.

Deswegen steht bei Übertragungen auch immer eine Kombination aus Versuch und Yard-Zahl im Bild: Jeder Drive beginnt mit 1st&10 (Erstes Down, 10 Yards zu gehen), nach jedem Versuch werden die Zahlen angepasst (Geht ein Spielzug drei Yards nach vorne, geht die Anzahl an Versuchen hoch (1st->2nd) und die Yard-Zahl wird um drei reduziert (10->7) – in unserem Beispiel haben wir dann also 2nd&7, so weiß man immer, wie weit ein Team gerade kommen muss).

Schafft ein Team es nicht, zehn Yards mit vier Versuchen zu holen, wechselt der Ballbesitz an dem Punkt, an dem das vierte Down endete. Da dies eine Situation ist, die viele Teams nicht möchten, wird der Ball beim vierten Versuch weggeschossen: Ein Field Goal-Versuch wird häufig in der Nähe der Endzone probiert, ein Punt bei größerer Entfernung.

Ein Drive kann auch durch Ballverluste beendet werden. Lässt ein Spieler den Ball fallen, spricht man von einem Fumble und das Team, das ihn aufsammelt, ist danach im Ballbesitz. Wirft ein Quarterback den Ball zu einem Gegenspieler, spricht man von einer Interception – läuft der Verteidiger mit dem Ball in die gegnerische Endzone, ist dies ein Pick Six.

Das Erzielen von Punkten

Touchdown: Wenn ein Team seinen Angriff beginnt, dann will es nach Möglichkeit einen Touchdown erzielen. Um dies zu erreichen, muss ein Spielzug innerhalb der Endzone beendet werden. Dies geht entweder durch einen vollständigen Pass zu einem dort stehenden Spieler (Passing Touchdown/Receiving Touchdown) oder durch das Hineinlaufen eines Spielers mit dem Ball (Rushing Touchdown, auch als Receiving Touchdown möglich). Belohnt wird ein Touchdown mit sechs Punkten.

Field Goal: Schafft es ein Team nicht in die Endzone, dann kann es probieren, stattdessen ein Field Goal zu schießen. Bei einem Field Goal wird der Ball weder geworfen, noch gelaufen, sondern stattdessen vom Boden geschossen. Das Ziel des Schusses ist es, über die Querlatte des Goals zu schießen. Ein Field Goal bringt drei Punkte.

Extrapunkt/Extra Point: Ähnlich des Field Goals ist der Extrapunkt bzw. Extra Point. Erzielt man einen Touchdown, darf man einen weiteren Spielzug ausspielen, in der Regel wird der Extrapunkt genommen, alternativ darf man auch eine Two-Point-Conversion probieren. Ein Extrapunkt ist ein Field Goal, welches, Strafen außenvorgenommen, immer von der 15-Yard-Linie gekickt wird und einen Punkt bringt.

Two-Point-Conversion: Wer keinen Extrapunkt schießen möchte, darf stattdessen eine Two-Point-Conversion probieren. Der Spielzug beginnt von der 2-Yard-Linie und man hat einen einzelnen Versuch um von dort in die Endzone zu bekommen. Als Belohnung erhält man zwei Punkte.

Safety: Die seltenste Variante zum Erzielen von Punkten, ist der Safety. Beendet ein Spieler einen Spielzug mit Ballbesitz in der eigenen Endzone, bekommt das gegnerische Team zwei Punkte. Es gibt zwei Ausnahmen: Fängt ein Verteidiger den Ball in seiner Endzone ab und beendet dort den Spielzug, gibt es einen Touchback. Es gibt keine Punkte und das Team, das den Ball erobert hat, bekommt den Ball an der 20-Yard-Line. Sollte ein Safety während eines Extrapunkts oder einer Two-Point-Conversion erzielt werden, gibt dies in beiden Fällen nur einen Punkt.

Diontae Johnson erzielt einen Touchdown für die Pittsburgh Steelers
Diontae Johnson erzielt einen Touchdown für die Pittsburgh SteelersAFP

Die Offense

Die Offensive besteht aus mehreren Bestandteilen, dabei kann man zwischen Spielern auf so genannten Skill Positions, die in der Regel mit dem Ball interagieren, und der Offensive Line unterscheiden. Skill Positions sind Quarterback, Running Back, Fullback, Wide Receiver und im modernen Football auch der Tight End.

Quarterback: Der Quarterback ist das Herzstück der Offense. Er ist per Lautsprecher im Helm mit dem Trainer verbunden und kriegt so die Spielzüge aufs Ohr. Diese teilt er dem Team im Huddle, dem Spielerkreis vor Spielzugbeginn, mit. Ausgenommen von Trickspielzügen geht jeder Ball durch die Hände des Quarterbacks, der den Ball von seinem Center übergeben bekommt (die Übergabe wird als Snap bezeichnet). Anschließend übergibt er den Ball entweder an seinen Running Back (Handoff) oder er wirft den Ball zu einem seiner Mitspieler (Pass).

Running Back: Der Running Back ist an sich jeder Ballträger, der hinter oder neben dem Quarterback aufgereiht ist – Im modernen Sprachgebrauch wird meist nur der Halfback angesprochen. Der Running Back ist der Spieler, der für das Laufspiel des Teams zuständig ist. Dabei bekommt er den Ball in der Regel von seinem Quarterback übergeben und probiert mit dem Ei so weit wie er kann nach vorne zu laufen, im besten Fall bis in die Endzone.

Fullback: Der Fullback ist terminologisch eigentlich ebenfalls ein Running Back, agiert jedoch anders als der meist schmalere Halfback meistens als Vorblocker. Dabei rennt er in die Lücken, in die der Halfback laufen soll und blockt die Verteidiger weg, die dort zum balltragenden Spieler wollen. In seltenen Fällen wird der Fullback selbst zum Ballträger, wenn der Trainer sich einen physisch stärkeren Ballträger wünscht. Im modernen Football stirbt die Position immer weiter aus, viele Teams nutzen stattdessen Tight Ends in der Rolle eins Fullbacks.

Wide Receiver: Der Wide Receiver wird im deutschen Sprachgebrauch auch häufig Passempfänger genannt. Dies beschreibt seine Aufgaben auch recht gut: Das primäre Ziel des Wide Receivers ist es, sich freizulaufen und eine Anspielstation für seinen Quarterback zu sein. Bei Laufspielzügen sind Receiver als Blocker ihrer Gegenspieler aktiv, damit weniger Spieler den Running Back jagen.

Tight End: Der Tight End ist ein Mix aus Wide Receiver und Blocker. In der Regel stehen sie zu Beginn eines Spielzugs direkt an der Offensive Line, was es den Verteidigern schwer macht, zu erkennen, welche seiner Rollen er einnehmen wird.

Offensive Line: Obwohl die Offensive Line aus fünf verschiedenen Positionen besteht, wird sie häufig in einem Atemzug genannt. Bestehend aus Left Tackle, Left Guard, Center, Right Guard und Right Tackle bilden die fünf Spieler für den Quarterback die sogenannte Pocket (Die Pocket ist der Bereich hinter den Offensive Line, zwischen den beiden Tackles, die die Enden der Line bilden). Bei Passspielzügen sollen sie dem Quarterback Zeit verschaffen, eine Anspielstation zu finden, bei Laufspielzügen reißen sie Löcher in der Defensive, durch die der Runningback laufen kann. Jeder Spielzug wird durch den Center begonnen, der den Ball zum Quarterback snappt. Die Qualität der Spieler ist dabei meist abhängig von der Händigkeit des Quarterbacks, wobei die besten O-Liner den toten Winkel, die sogenannte Blind Side, blocken.

Patrick Mahomes gilt als einer der besten Quarterbacks der NFL
Patrick Mahomes gilt als einer der besten Quarterbacks der NFLAFP

Die Defense

Spielt die gegnerische Offensive, schickt man die eigene Defensive auf das Feld. Dabei gibt es drei grobe Positionsgruppen: Die Defensive Line, bestehend aus Defensive End und Defensive Tackle, Linebackern und der Secondary, bestehend aus Cornerbacks und Safeties.

Defensive Tackle: Je nach Defensiv-Konzept der Trainer, spielt man mit einem oder zwei Defensive Tackles. Als Teil der Defensive Line stehen sie der Offensive Line gegenüber. Ein Defensive Tackle ist dabei der zentrale Part der Line und probiert über die Mitte zum Quarterback zu kommen. Gelingt ihm das hinter weiter hinten, als der Line of Scrimmage (eine imaginäre Linie von Seitenlinie zu Seitenlinie, die vor dem Snap durch den Ball führt), nennt man dies einen Sack. Besonders wichtig sind sie auch im Stoppen von Laufspielzügen.

Defensive End: Der Defensive End ist das Gegenstück zum Defensive Tackle und bildet den zweiten Teil der Defensive Line. Ähnlich wie bei der Offensive Line (Left Tackle, Right Tackle) kann man auch hier zwischen Left End und Right End unterscheiden. Die Aufgabe des Defensive Ende ist es ebenfalls zum Quarterback zu kommen und zu sacken. Im Vergleich sind Defensive Ends meist dünner und athletischer als Defensive Tackles.

Linebacker: Ein Linebacker verteidigt hinter der Offensive Line. Je nach gewünschter Defensive wird dabei entweder der Raum verteidigt oder einzelne Spieler. Auch die Linebacker kann man weiter aufteilen: Der Middle Linebacker ist der „Quarterback der Defense“, der von seinem Trainer die Spielzüge auf sein Ohr bekommt und an sein Team weitergibt. Spielt ein Team mit zwei Defensive Tackles, gibt es nur einen Middle Linebacker und umgekehrt. Der Outside Linebacker hat die gleichen Aufgaben wie ein Middle Linebacker, verteidigt wie der Name suggeriert jedoch weiter außen und kann auch gelegentlichen Druck auf den Quarterback ausüben. Spielzüge kriegt er nicht aufs Ohr.

Cornerback: Der Cornerback ist das defensive Gegenstück zum Wide Receiver. Während der Receiver probiert sich freizulaufen, um den Ball zu empfangen, probiert der Cornerback dies zu verhindern. Ähnlich wie der Linebacker, geschieht dies entweder in Raum- oder Manndeckung, wobei der beste Cornerback häufig den besten Wide Receiver dauerhaft manndeckt.

Safety: Auch die Safeties kann man weiter unterteilen: Der Free Safety ist meistens der letzte Mann der Defensive, vergleichbar wie ein Libero im Fußball. Zum einen hilft er seinen Cornerbacks, bei der Verteidigung der Wide Receiver, zum anderen soll er bei Laufspielzügen des Quarterbacks, diesen verteidigen. Der Strong Safety wiederum ist näher an den Aufgaben eines Linebackers dran und verteidigt in der Regel den gegnerischen Tight End oder stopft die Löcher bei Laufspielzügen. Dennoch unterstützt er bei Bedarf auch die Cornerbacks.

Defensive Tackle Aaron Donald wurde dreimal zum besten Defensivspieler der Saison gewählt
Defensive Tackle Aaron Donald wurde dreimal zum besten Defensivspieler der Saison gewähltAFP

Das Special Team

Im Gegensatz zu anderen Sportarten, wo es nur Offensive und Defensive gibt, gibt es im American Football auch das Special Team. Alle Spielzüge, bei denen gekickt oder gepuntet wird, fallen hier drunter. Auch wenn es häufig belächelt wird, ist ein gutes Special Team ein essenzieller Teil einer Mannschaft.

Kicker: Der Kicker hat in der Regel zwei Aufgaben: Zum einen ist er für die Kickoffs zuständig, was ihn Spiele und Drives eröffnen lässt, und zum anderen schießt er die Field Goals und Extrapunkte. 

Punter: Ist die Distanz für ein Field Goal zu weit, kommt in der Regel der Punter auf das Spielfeld. Wenn er den Ball bekommt, soll er den Ball so weit wie möglich weg von der eigenen Endzone schießen, ohne, dass das Ei in diese fliegt (endet der Ball an der 1 Yard-Linie oder davor, beginnt der Spielzug eben da, landet der Ball in der Endzone, gibt es einen Touchback und der Ball geht an die 20 Yard-Linie).

Holder: Während beim Kickoff von einer Plastik-Hilfe geschossen werden darf, muss bei einem Field Goal ein Snap einhergehen. Damit der Ball dabei kickbar bleibt, nimmt der Holder den Ball entgegen und hält ihm dem Kicker aufrecht hin. Häufig ist der Punter des Teams auch der Holder des Teams.

Long Snapper: Um bei Field Goals und Punts nicht in die eigene Offensive Line (oder anstürmende Gegner) zu schießen, beginnen diese Spielzüge einige Yards hinter der Offensive Line. Da die meisten Center nicht in der Lage sind, den Ball so weit und punktgenau zu snappen, gibt es einen spezialisierten Long Snapper. Dieser spielt in diesen Spielzügen anstelle des Centers.

Returner: Wird ein Ball nach einem Kickoff oder Punt zu einem geschossen, muss den meistens einer entgegennehmen. Diese Rolle wird vom Returner besetzt, der den Ball fängt und nach Möglichkeit zurückträgt. Manche Teams nutzen dafür ihre Starspieler, andere Teams haben speziell dafür trainierende Spieler, die häufig keine andere Rolle spielen.

Justin Tuckers 66 Yard-Field Goal ist NFL-Rekord
Justin Tuckers 66 Yard-Field Goal ist NFL-RekordAFP

Die Strafen

Im American Football gibt es zahlreiche Vergehen, für die es eine Flagge (Schiedsrichter werfen eine gelbe Flagge als Signal für ein Vergehen) gibt. Die Strafe ist ein Raumverlust in die Richtung der bestraften Mannschaft. Die wichtigsten Strafen sind:

Illegal Formation: Zu Beginn des Spielzugs müssen sieben Spieler der Offensive an der Line of Scrimmage stehen.

Strafe: 5 Yards 

Illegal Shift: Damit die Defensive eine Chance hat sich zu ordnen, muss die Offensive vor Beginn des Spielzugs eine Sekunde lang still stehen. Ausnahme: Ein Spieler darf sich im Moment des Snaps parallel zur Line of Scrimmage bewegen.

Strafe: 5 Yards 

False Start: Bewegt sich ein Spieler der Offensive vor dem Snap (das oben genannte Beispiel ausgenommen), wird dies bestraft.

Strafe: 5 Yards 

Offside: Der einzige Spieler, der sich auf Höhe des Balles bewegen darf, ist der Center, der den Ball snappen soll. Alle anderen Spieler, müssen dahinter/davor bleiben. Entscheidend ist der Moment des Snaps.

Strafe: 5 Yards 

Neutral Zone Infraction: Startet ein Spieler der Defensive zu früh und hat einen freien Weg zum Quarterback, wird das Spiel zum Schutz sofort unterbrochen.

Strafe: 5 Yards 

Encroachment: Überquert ein Spieler der Defense die Line of Scrimmage und macht dann Kontakt mit einem Spieler der Offensive, ist dies Encroachment.

Strafe: 5 Yards 

Liegt eine gelbe Flagge auf dem Feld, hat ein Spieler ein Foul begangen
Liegt eine gelbe Flagge auf dem Feld, hat ein Spieler ein Foul begangenAFP

Holding: Ein Spieler darf begrenzt geblockt, aber nicht festgehalten werden.

Strafe: 10 Yards bei Holding der Offense, 5 Yards und neues First Down bei Holding der Defense

Pass Interference: Ist ein Pass in der Luft, hat jeder Spieler ein Anrecht, den Ball zu fangen und darf dabei nicht gehalten/geschubst werden.

Strafe: 10 Yards bei PI der Offense, neuer First Down am Ort der PI bei der Defense

Intentional Grounding: Ein Quarterback darf den Ball nicht einfach wegwerfen, um im Falle eines Sacks keinen Raumverlust zu kassieren.

Strafe: 10 Yards, Verlust des Downs

Facemask: Ein Spieler darf geblockt werden, aber nicht im Gesicht. Greift ein Spieler in das Gesichtsgitter seines Gegenspielers, wird dies bestraft.

Strafe: 15 Yards

Unnecessary Roughness: Auch wenn Football ein physischer Sport ist, soll die Gesundheit der Spieler nicht gefährdet werden. Deshalb darf ein Spieler nicht unnötig hart oder spät getackelt werden.

Strafe: 15 Yards, zusätzlich First Down wenn das Foul von der Defense ausging, möglicher Spielausschluss

Roughing: Roughing kann bei übertriebener Härte an verschiedenen Spieler bestraft werden: Kicker, Holder und Punter dürfen dabei nicht angegangen werden (beim Ausüben ihrer Tätigkeit, bei einem Return sind sie ein normaler Spieler). Bei Quarterbacks gibt es beim Sack ebenso den Schutz, dass man sie zwar zu Boden bringen darf, aber nicht in den Boden rammen.

Strafe: 15 Yards, zusätzlich First Down wenn das Foul von der Defense ausging, möglicher Spielausschluss

Unsportsmanlike Conduct: Ähnlich wie bei der Unnecessary Roughness-Strafe soll hier die Integrität des Sports geschützt werden. Unsportliches Verhalten, in der Regel unangebrachtes Jubeln oder zu starkes Beschweren, wird bestraft.

Strafe: 15 Yards, zusätzlich First Down wenn das Foul von der Defense ausging, möglicher Spielausschluss