Kampf gegen das Handy-Daddeln: DFB will für mehr Bewegung an deutschen Schulen sorgen

Aktualisiert
Der DFB will mehr Bewegung an deutsche Schulen bringen
Der DFB will mehr Bewegung an deutsche Schulen bringenFoto von TERESA KROGER / GETTY IMAGES EUROPE / Getty Images via AFP
Der Verband möchte besorgniserregenden Entwicklungen entgegenwirken und den Sport mit seinem Projekt verstärkt in die Schulen bringen.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat dem Handy-Daddeln in der großen Pause den Kampf angesagt und den Startschuss für das "Jahr der Schule" gegeben. "Wir wollen das Land in Bewegung bringen", kündigte Präsident Bernd Neuendorf beim Auftakt unter dem Motto "Wir nehmen Schule sportlich" am Freitag auf dem Campus in Frankfurt/Main an: "Das ist bitter erforderlich."

"Es geht um die Gesundheit"

Neuendorf verwies auf mehrere Studien, die aus seiner Sicht "besorgniserregend" sind. "75 Prozent der Kinder und Jugendlichen verfehlen den von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Wert von einer Stunde Bewegung pro Tag", sagte der Verbandsboss: "Dem können wir nicht tatenlos zuschauen. Es geht um die Gesundheit."

Mit Neuendorf und Nachwuchs-Direktor Hannes Wolf rührten Ex-Bundesligatrainer Christian Streich sowie die frühere Nationalspielerin Turid Knaak die Werbetrommel für die Initiative des DFB und seiner Landesverbände, die vor allem auf Spielformen in Kleingruppen setzt. "Wir reden von einer Notwendigkeit. Hier wurden vollständig die richtigen Schlüsse gezogen", lobte Streich das Projekt.

"Vereinsleben mit dem Schulleben verbinden"

Laut des DFB-Chefs habe der Verband "einen Riesenhebel" mit seinen rund 24.000 Vereinen. "Wir gehen proaktiv auf die Schulen zu und möchten uns als Kooperationspartner anbieten, damit sich Zahlen verbessern", äußerte Neuendorf: "Das Vereinsleben mit dem Schulleben zu verbinden, halte ich für extrem wichtig. Wir wollen das Thema ins Bewusstsein rücken - auch bei der Politik. Fußball und Sport im Allgemeinen sind keine Nebensache." Die Politik forderte Neuendorf "eindringlich auf", beim "Thema Infrastruktur" nachzulegen: "Da bleiben wir hartnäckig."

Der Auftakt des Schulprojekts ist eingebettet in das "Wochenende des Amateurfußballs", das der DFB von Freitag bis Sonntag auf seinem Campus veranstaltet. Von Ligaspielen, einem Kinderfußball-Festival über Futsal, Beachsoccer und Inklusionsfußball bis hin zu Qualifizierungs- und Mitmachangeboten sollen alle Facetten des Amateurfußballs abgebildet werden.

Viele prominente Unterstützer

Dabei werden zahlreiche prominente Gäste erwartet. Unter anderem sind Bundestrainer Julian Nagelsmann, Sportdirektor Rudi Völler, Geschäftsführer Andreas Rettig, Christian Streich (Ex-Trainer des SC Freiburg), Maren Meinert (Co-Trainerin der Frauen-Nationalmannschaft), die Ex-Nationalspielerinnen Melanie Behringer sowie die früheren Nationalspieler Nils Petersen und Lars Stindl vor Ort.

"Eine solche Veranstaltung hat es in dieser Form in Deutschland noch nie gegeben", sagte Neuendorf: "Sie beschert hoffentlich allen Beteiligten unvergessliche Momente und soll ein Ausdruck höchster Wertschätzung für die großartige Arbeit sein, die an der Basis geleistet wird."


Erwähnungen